Premiere für den neuen Kinderdrachen: Kleine Further zeigen trotz enormer Hitze ein tolles Theaterstück vor mehreren Hundert Zuschauern. An diesem Sonntag folgt eine Wiederholung. Dieser geht ein Kinderfestzug voraus.
Geboren, um einige Dutzend Mal zu sterben. Das ist Eddis Bestimmung. Und Kinderritter Lukas Schönberger machte am Samstag den Anfang. In der ersten Aufführung des Kinderdrachenstich-Festspiels der kleinen Further durfte er das neue, kleine Ungeheuer erstmals erlegen und das - trotz der enormen Hitze - vor jeweils vollen Rängen. Damit ging er als erster Ritter der Eddi-Ära in die Geschichte des Historischen Kinderfestes ein.
Dass diese über drei Jahrzehnte alte Tradition heuer überhaupt eine Fortsetzung finden konnte, ist einem Team aus geschickten Further Handwerkern, die sich für dieses Projekt unentgeltlich zusammengetan hatten, zu verdanken. Kinderfest-Vorsitzende Barbara Wilnhammer hieß sie zur ersten Vorstellung mit dem neuen Ungeheuer besonders herzlich willkommen.
Bereits beim letzten Kinderdrachenstich im vergangenen Sommer hatte man Geld gesammelt, um einen neuen, kleinen Drachen bauen zu können. Nach rund einem halben Jahr habe man es geschafft, einen Nachfolger für den mittlerweile betagten Hugo antreten lassen zu können. "Vielen Dank an alle Drachenbauer", richtete sie in Richtung E-Tribüne, wo das Team um Wolfgang Deuringer saß. Wilnhammers Gruß galt aber auch dem Ritterpaar Rebecca und Alexander, Bürgermeister Bauer und dessen Frau, Kaplan Spindler und Josef Schuh, der die Originalfassung dieses Stücks geschrieben hatte. Ein Dankeschön richtete sie zudem an Ingrid Heiduk, die das Kinderfest zu dem gemacht hat, was es heute ist.
Was die Zuschauer in den darauffolgenden 45 Minuten zu sehen bekamen, war eine tolle Leistung der 90 kleinen Darsteller - und das bei enormer Hitze. Ihre Freude, nach den vielen Proben endlich vor vollem Haus spielen zu können, war größer als die Belastung. Sie erzählten mit großer Leidenschaft die Geschichte der Further Prinzessin, die durch einen Bösewicht dem Drachen geopfert werden soll - bis sie in letzter Minute ein Ritter davor bewahrt. Am Ende richteten sich natürlich alle Augen auf Eddi, der - dank Golfwagen im Inneren - jugendhaft über die Sandbahn "spurtete".
Traditionell waren am Samstagnachmittag nach der ersten Aufführung alle Kinder in einen Spielparcours auf dem Schlossplatz und der Rosenstraße sowie an Bastelständen auf dem Rathausplatz eingeladen. An über einem Dutzend Stationen konnten sie Drachentaler sammeln, die sie am Ende gegen kleine Preise eintauschen durften. "Die haben seit Anfang des Jahres Eltern und Freunde des Kinderfestes gebastelt. Zudem wurden 1500 Lebkuchen gebacken", berichtete Vorsitzende Wilnhammer.
Am Sonntagnachmittag ging ein bunter Festzug aus historisch gekleideten Kindern dem Spiel in der Drachenstich-Arena voraus. Rund 800 Buben und Mädchen waren es, die jubelnd und sichtlich stolz von der Marien- über die Bahnhofstraße zum Stadtplatz zogen, bevor es wieder hieß: "Tötet den Drachen, rettet Furth!"
Die Hauptakteure
Mia Siegl (Prinzessin), Lukas Schönberger (Ritter), Emma Kolbeck (Hofnarr), Josef Mühlbauer (Wolf von Wildenstein), Miriam Lechat (Oberdrache), Magdalena Bergbauer (Schlossdienerin), Yasmina Plötz (Oberhirte), Selina Späth, Viktoria Riedl, Magdalena Lamecker, Lena Bohmann und Jakob Hofmann (Hirten), Clara Janda (Erzählerin).