Ungewisse Zukunft

Zweite Runde der Wahlen: Frankreich droht Lähmung

Vor der zweiten Runde der Parlamentswahlen am Sonntag liegen die Rechtsextremen vorne, könnten aber eine absolute Mehrheit verfehlen - auch aufgrund einer Reihe von Skandal-Kandidaturen in ihren Reihen.


Marine Le Pen, die Vorsitzende des rechtsextreme Rassemblement Nationale (RN) hofft auf eine absolute Mehrheit bei der zweiten Runde der französischen Parlamentswahlen an diem Sonntag.

Marine Le Pen, die Vorsitzende des rechtsextreme Rassemblement Nationale (RN) hofft auf eine absolute Mehrheit bei der zweiten Runde der französischen Parlamentswahlen an diem Sonntag.

Auf dem Wahlzettel steht zum Beispiel der Name von Annie-Claire Jaccoud Bell, die 1995 mit ihrem Mann aus Verzweiflung über ihre Schulden eine bewaffnete Geiselnahme im Rathaus einer Kleinstadt unternahm und nun bei den Parlamentswahlen für den rechtsextremen Rassemblement National (RN) antritt. Oder Gilles Bourdouleix, der einmal erklärte, die Nazis hätten "vielleicht nicht genug Zigeuner getötet". Eine andere RN-Bewerberin Michèle Alozy machte sich für ein "reines und sicheres Frankreich" stark. Élodie Babin wiederum galt als "Phantom-Kandidatin" der Rechtsaußen-Partei, weil sie keinen einzigen Wahlkampftermin wahrgenommen hatte, auch nicht mit Bild auf den Plakaten erschien. Kurz vor der zweiten Wahlrunde am Sonntag gab sie per Video ein Lebenszeichen von sich: Sie habe eine schwere Grippe gehabt. Jeder dritte Wähler in ihrem Bezirk stimmte beim ersten Durchgang für die Unbekannte.

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