Frankreich

Terrorverdacht nach Explosion vor Synagoge in Südfrankreich


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Nach der Explosion vor einer Synagoge in Südfrankreich laufen Terrorermittlungen.

Von dpa

Nach der Explosion vor einer Synagoge im südfranzösischen La Grande-Motte hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte die Behörde der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Die Ermittlungen liefen, um den oder die Täter festzunehmen.

Konkret ermittelt die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zu versuchter Tötung mit Terrorismus-Bezug und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln sowie terroristischer Vereinigung. "Die ersten Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Täter Träger einer palästinensischen Flagge und einer Waffe gewesen ist", teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Am Morgen hatten zunächst zwei Autos vor der Synagoge in der Nähe von Montpellier gebrannt. In einem der Fahrzeuge explodierte eine Gasflasche. Dabei wurde ein Polizist verletzt. Auch zwei Türen der Synagoge wurden in Brand gesetzt.

Zu dem Zeitpunkt befanden sich fünf Menschen in der Synagoge, unter ihnen der Rabbi. Sie blieben laut Anti-Terror-Staatsanwaltschaft unverletzt.

Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmanin ließ anordnen, die Präsenz von Sicherheitskräften vor jüdischen Gotteshäusern sofort zu erhöhen. Auf X schrieb er von einer "offenbar kriminellen versuchten Brandstiftung". Er drücke der jüdischen Gemeinschaft seine volle Unterstützung aus.

Der amtierende Premier Gabriel Attal sprach auf X von einer antisemitischen Tat. "Ein weiteres Mal wurden unsere jüdischen Mitbürger als Ziel genommen." Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb: "Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein fortlaufender Kampf, der Kampf der vereinten Nation." Alles werde getan, um den Verantwortlichen zu finden. Die Tat bezeichnete er als terroristisch.

Der Vorsitzende des Dachverbands jüdischer Organisationen in Frankreich Crif, Yonathan Arfi, schrieb, die Explosion habe zu einem Zeitpunkt stattgefunden, zu dem die Ankunft von Gläubigen an der Synagoge erwartet werden könne. Es handle sich nicht nur um einen Angriff auf ein Gotteshaus, sondern den Versuch, Juden umzubringen.

Premier Attal und Innenminister Darmanin werden am späten Nachmittag am Anschlagsort erwartet.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.