Wolodymyr Selenskyj ist ein mutiger Mann. Ihn als Helden zu bezeichnen, wäre so falsch nicht. Der ukrainische Präsident hätte sich nach dem Angriff der Russen auf sein Land längst ins Ausland absetzen können, um von dort aus die Regierungsgeschäfte zu führen. Stattdessen lebt er mit der allzeit präsenten Gefahr, getötet zu werden. Trotz aller Belastung und Erschöpfung wendet sich Selenskyj noch regelmäßig an die Regierungen anderer Länder. Seine Videoschalten in die verschiedenen Parlamente sind ein Stück Zeitgeschichte, konzentriert vorgetragen in einem sehr guten Englisch, perfekt orchestriert in der Ansprache. Würde er sie nicht halten, wäre der Ukraine-Krieg im Westen nicht mehr so präsent, er beginnt ja bereits jetzt von den obersten Sendeplätzen zu verschwinden.