Nächste Auslandsreise

Selenskyj reist am Samstag nach Rom


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Der Präsident der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj.

Von dpa

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj reist am Wochenende nach Westeuropa. Während ein Besuch in Deutschland noch unklar ist, bestätigte Italien offiziell die Visite des Gastes aus Kiew. Staatspräsident Sergio Mattarella werde Selenskyj am Samstag empfangen, teilte der Präsidentenpalast in Rom mit. Auch Gespräche mit Regierungschefin Giorgia Meloni und Papst Franziskus sind angedacht. Konkrete Abläufe wurden - auch aus Sicherheitsgründen - noch nicht kommuniziert.

Ebenfalls nicht bestätigt ist bisher eine Weiterreise Selenskyjs nach Deutschland. Am Sonntag wird er in Aachen stellvertretend für das ukrainische Volk mit dem renommierten Karlspreis ausgezeichnet. Ob er persönlich kommt, bleibt ebenso offen wie ein vorgeschalteter Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin.

Dies wäre der erste Besuch Selenskyjs in Deutschland nach dem russischen Angriff auf sein Land Ende Februar 2022. Jüngst hatte es Verstimmungen gegeben in Berlin, weil die Polizei überraschend bekanntgab, dass sie den ukrainischen Präsidenten an dem Wochenende 13./14. Mai erwarte. Auslandsreisen Selenskyjs werden aus Sicherheitsgründen normalerweise nicht umfangreich angekündigt.

Auch in Italien wurden bis Freitagnachmittag kaum offizielle Details zu dem Besuch mitgeteilt. Medienberichten zufolge könnte Selenskyj zunächst von Präsident Mattarella in dessen Amtssitz, dem Quirinalspalast, empfangen werden. Auch Regierungschefin Meloni will den Ukrainer treffen. Die ultrarechte Politikerin spricht sich seit der Regierungsübernahme im Herbst 2022 vehement für eine Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland aus - während andere Regierungsmitglieder teils mit eher kontroversen Aussagen zu dem Konflikt auffielen. Im Februar war Meloni nach Kiew gereist.

Der Vatikan arbeitet an einer Begegnung des Papstes mit Selenskyj. Franziskus fordert die Gläubigen seit mehr als einem Jahr immer wieder zu Gebeten für die "gefolterte Ukraine" auf und appelliert regelmäßig an Kiew und Moskau, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Einladungen in die ukrainische Hauptstadt nahm das 86 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche bislang nicht an. Der körperlich angeschlagene Pontifex betonte mehrfach, dass er nur nach Kiew reisen wolle, wenn er auch in Moskau empfangen werde.

Jüngst hatte Franziskus vor Journalisten angedeutet, dass derzeit eine "Mission" des Vatikans rund um den Krieg im Gang sei. Details nannte er nicht. Es ist noch unklar, ob er damit den Besuch Selenskyjs in Rom und im Vatikan oder etwas anderes meinte.

Der ukrainische Präsident hatte unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zuletzt andere europäische Städte besucht, etwa Anfang Mai Helsinki und Den Haag in den Niederlanden, wo der Internationale Strafgerichtshof seinen Sitz hat. Auch in London, Paris, Brüssel und zuvor in Washington war er bereits.

Im Westen wirbt Selenskyj seit Kriegsbeginn für Unterstützung und aufgrund der nach wie vor anhaltenden Bombardierung durch Russland auch für Waffenlieferungen. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich indes, dass die Ukraine und Russland über eine Friedenslösung verhandeln. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind 55 Prozent für Gespräche mit dem Ziel der Beendigung des Krieges. Nur 28 Prozent sind dagegen.

Die von Selenskyj ebenfalls geforderte Einladung der Ukraine in die Nato lehnt die Mehrheit der Befragten ab. 54 Prozent sind dagegen und nur 27 dafür, der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt eine Mitgliedschaft im Verteidigungsbündnis in Aussicht zu stellen.


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