Wohl niemand in Israel hätte es Bundeskanzler Olaf Scholz angesichts des Krieges in der Ukraine und der Spannungen zwischen Russland und dem Westen verübelt, wenn er seinen Antrittsbesuch verschoben hätte. Davon, dass Scholz dennoch wenigstens für einen Tag nach Jerusalem gereist ist, ging ein wichtiges Signal an seine Gastgeber aus: Auch dem neuen Kanzler liegen die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel am Herzen, er weiß wie um die besondere historische Verantwortung der Bundesrepublik, für ihn gehört das Existenzrecht des Staates Israel wie für seine Vorgängerin zur Staatsräson.