Politik

Bayern-FDP will Partei der Autofahrer sein

Die Liberalen veröffentlichen ein Positionspapier zum Thema Auto.


Martin Hagen spricht während des Landesparteitages.

Martin Hagen spricht während des Landesparteitages.

Von rm

Es klingt wie ein "Jetzt erst recht": Die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag hat in einem Positionspapier "Das Auto bleibt" eine Lanze für den motorisierten Individualverkehr gebrochen. Das "klare Bekenntnis zum Auto" beinhaltet nach den Worten des verkehrspolitischen Sprechers der Fraktion, Sebastian Körber, "technologieoffene Rahmenbedingungen" für den Autoverkehr der Zukunft. Unterstützung kam vom Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Michael Theurer (FDP).

Die maßgeblich von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in der EU durchgesetzte Möglichkeit, neue Pkw mit Verbrennungsmotoren auch nach 2035 zuzulassen, sofern sie mit klimaneutralen Treibstoffen fahren, sei keineswegs ein Alleingang Deutschlands gewesen, sagte Theurer. Eine Reihe anderer EU-Länder sei ebenfalls dagegen, in Zukunft nur noch batteriebetriebene Autos zuzulassen.

Der Glaube, die ganze Welt werde folgen, wenn die EU eine bestimmte Technologie vorgebe, sei falsch, sagte Wissings Staatssekretär gestern in München. Es gebe Anzeichen, dass im Falle des Verbots der Verbrennertechnologie das Knowhow in Zusammenhang mit Wasserstoff-Brennstoffzellen und synthetischen Kraftstoffen angelockt vom "Inflation Reduction Act" in die USA abwandern könnte.

Es sei zwar richtig, dass zur Erzeugung von eFuels mehr elektrische Energie eingesetzt werden müsse als bei einem Batterieauto für den Vortrieb verwendet werde, es gehe aber auch um Leistungsdichte und Energietransport. Auch im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien sei die Förderung von eFuels festgeschrieben, betonte der FDP-Politiker.

Auf das steigende Verkehrsaufkommen soll mit Verkehrsleittechnik reagiert werden. Die verschiedenen Verkehrsträger sollten nicht gegeneinander ausgespielt, sondern verzahnt werden, forderte Körber. Flächendeckende Fahrverbote für Dieselautos wie in München lehnen die Liberalen ab.