Berlin/München
CDU gegen Seehofers Vorschlag für Rentenerhöhung
16. April 2016, 14:00 Uhr aktualisiert am 16. April 2016, 14:00 Uhr
Eine vom CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer geforderte Erhöhung der Rente für breite Bevölkerungsschichten kommt für die CDU-Spitze nicht infrage.
"Für die allmähliche Senkung des Rentenniveaus gab und gibt es gute Gründe", sagte CDU-Generalsekretär Peter Tauber dem "Spiegel". Die Reformen der vergangenen Jahre könnten nicht einfach rückgängig gemacht werden. CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn sagte dem Magazin: "Die Rente mit 63 und die Mütterrente waren schon ziemlich teuer." Wer "jetzt mal eben das Rentenniveau anheben will, bekommt kurzfristig Applaus, verschärft aber die Probleme massiv. Das wird dann richtig teuer."
Nach der Rentenreform der früheren rot-grünen Bundesregierung könnte das Niveau der gesetzlichen Rente von derzeit rund 48 Prozent des Durchschnittslohns bis 2030 auf 43 Prozent sinken. Einem WDR-Bericht zufolge droht beinahe jedem zweiten Bundesbürger, der ab 2030 in Rente geht, eine gesetzliche Altersversorgung unterhalb der Armutsgrenze.
Seehofer hält die 2001 eingeführte Riester-Rente für gescheitert. Es sei "vollkommen klar, dass wir die geplante Absenkung nicht durch private Vorsorge ausgleichen können", sagte der CSU-Chef dem "Spiegel". "Deshalb müssen wir versuchen, das Niveau der gesetzlichen Rente zu stabilisieren."