CSU-Strategieteam
Kommentar: Team Horst Seehofer
26. Oktober 2015, 18:58 Uhr aktualisiert am 26. Oktober 2015, 18:58 Uhr
Diese Namen sollte man sich merken - denn wenn 2017 und 2018 der Wahlkampf tobt, werden sie in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle spielen. CSU-Chef Horst Seehofer hat seine künftig fünf Stellvertreter zweifellos mit Bedacht ausgewählt. Und auch die Überlegungen zu seinem Strategieteam sind nachvollziehbar. Doch aus diesen Gremien werden sich kaum jene Machtzentren entwickeln, die sich der bayerische Ministerpräsident für die anstehenden Wahlkämpfe im Bund und im Freistaat wünscht. Denn spätestens dann werden seine potenziellen Nachfolger als Regierungschef und Parteivorsitzender die Gestaltungshoheit über die CSU-Politik für sich selbst einfordern.
Manfred Weber und Angelika Niebler werden als Vizes der Partei fraglos ein europafreundlicheres Gesicht verleihen. Nach den Irritationen um Peter Gauweiler ist das auch dringend notwendig. Denn wo die CSU in Sachen Europa steht, wusste sie zuletzt selbst nicht mehr. Einen Wechsel nach München oder Berlin streben die beiden Europaabgeordneten glaubhaft nicht an - warum sollten sie auch, in Brüssel haben sie sich in den vergangenen Jahren viel Einfluss erarbeitet. Nicht verkehrt ist es bestimmt auch, mit dem Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl einen erfolgreichen Kommunalpolitiker zum Stellvertreter zu machen. Denn in den Großstädten tut sich die CSU bekanntlich schwer. Und auch der tüchtige Bundesminister Christian Schmidt und die beliebte Landtagspräsidentin Barbara Stamm werden ihre Aufgaben zu erfüllen wissen.
Das trifft auch auf die Mannschaft zu, welche mit den fünf Vizes das Strategieteam für die kommenden Wahlen bilden soll. Wer in der Riege der CSU-Strategen jedoch auffällig fehlt, ist das Spitzenpersonal in spe. Karl-Theodor zu Guttenberg statt Markus Söder? Hans Reichhart statt Ilse Aigner oder Joachim Herrmann? Dabei wird es kaum bleiben können. Irgendwer wird Seehofer noch einmal daran erinnern müssen, dass es spätestens bei der Landtagswahl 2018 nicht mehr um ihn geht. Entweder auf die sanfte oder auf die harte Tour.