Beispielhaftes Engagement

Rosserer greifen dem Drachenstich unter die Arme


Vor der neuen Kutsche: Josef Breu (er kümmert sich auch um die Rosserer), Alt-Hussit Hermann Schönberger, Hans-Jürgen Traurig, Karl-Heinz Späth und Lisa Kager. Auf dem Kutschbock Anton Margeth (links) und Christian Schamberger.

Vor der neuen Kutsche: Josef Breu (er kümmert sich auch um die Rosserer), Alt-Hussit Hermann Schönberger, Hans-Jürgen Traurig, Karl-Heinz Späth und Lisa Kager. Auf dem Kutschbock Anton Margeth (links) und Christian Schamberger.

Der Drachenstich lebt von Menschen, die sich oft über das Maß hinaus engagieren - ohne dafür die Hand aufzuhalten. Beispiele gibt es dafür viele, doch zwei stechen in dieser Saison heraus: Zum einen sind es Anton Margeth und Christian Schamberger, die mit viel Mühe für eine neue Hussiten-Kutsche gesorgt haben. Zum anderen ist es Ricarda Fischer aus Brünst, welche den beiden Sattelbogner-Akteuren kostenlos das Reiten beigebracht hat. Dafür wurde ihnen am Freitagabend im Verlauf der Premiere vonseiten der Drachenstich-Organisation durch Lisa Kager und Karl-Heinz Späth ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.

Wie von Hans-Jürgen Traurig, der Organisator der Reiter beim Festspiel, zu erfahren war, musste die bisherige Kutsche, mit der zu Beginn jeder Vorstellung die Hussiten das Schloss von Furth stürmen, dringend erneuert werden. "Sie war eine Leihgabe von Xaver Fischer und durch den jahrelangen Einsatz schon sehr ramponiert", erzählt Traurig. Ersatz musste her. Da eine neue Kutsche viel zu teuer wäre, machten sich die beiden neuen Kutscher Anton Margeth (ein gebürtiger Further) und Christian Schamberger (ein Eschlkamer) im Internet auf die Suche. Sie hatten bereits im vergangenen Jahr für den altgedienten Hermann Schönberger, der in "Hussiten-Rente" gegangen war, auf dem Kutschbock Platz genommen. Sie fanden für 240 Euro eine alte Kutsche. Eine Woche lang brachten sie diese - auch mit Hilfe von Hans-Jürgen Traurigs Renault-Werkstatt - aufwendig auf Vordermann. Dank dieses Engagements hat sich der Drachenstich einige hundert Euro gespart.

Ebenso ein Dankeschön galt Ricarda Fischer. Da Regisseur Alexander Etzel-Ragusa heuer gefordert hatte, dass der Sattelbogner künftig selbst in die Arena reitet, also sein Pferd nicht mehr geführt werden soll, mussten die beiden Darsteller Klaus Gevatter und Sandro Ziesler Reitstunden nehmen. Diesen Kostenfaktor übernahm die Pferdebesitzerin aus Brünst. Sie unterrichtete die Sattelbogner umsonst und stellte hierzu auch ihr Pferd zur Verfügung. "Und das nicht nur einmal, sondern in vielen Stunden. Dafür hat sie keinen Cent genommen, was aller Ehren wert ist", betonte Hans-Jürgen Traurig, der ihr neben Lisa Kager und Karl-Heinz Späth ebenfalls seinen Dank für diese Solidarität aussprach.

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