Ambient: Ethel Cain - Perverts

Wer sich den fröhlichen Start ins neue Jahr gleich kaputt machen will, kann in die deprimierende Musik von Ethel Cain eintauchen. Die unkonventionelle, tabubrechende Sängerin schreibt Musik, die an experimentelle Horrorfilme erinnert. Ihr Debüt „Preachers Daughter“ handelt zum Beispiel von einem Mädchen, das von einer traumatisierenden Situation in die nächste kommt. Und auch die erste Single von „Perverts“ namens „Punish“ verspricht kein glücklicheres Album für 2025. Ethel klingt wie ein unheimlicher Geist, der sieben Minuten lang sanft über langsame Klavierakkorde und verzerrte Gitarren spukt.

Erschienen am 8. Januar bei Daughters of Cain

Hip-Hop: Mac Miller - Balloonerism

Es ist mehr als sechs Jahre her, dass US-Rapper Mac Miller mit nur 26 Jahren durch eine Überdosis Drogen verstorben ist. „Balloonerism“ ist nach dem bewegenden „Circles“ das zweite posthume Album, das von ihm veröffentlicht wird. Es besteht aus Songs und Demos, die 2013 und 2014 entstanden sind. Die meisten Lieder stammen jedoch nur aus einer einwöchigen Studio-Session. Die Existenz von „Balloonerism“ ist Fans schon länger bekannt: Inoffizielle Versionen geistern schon jahrelang durchs Internet. Nun landet das Projekt auf Streaming Services – als Ehrung des endlos kreativen Musikers, der viel zu früh gegangen ist.

Erscheint am 17. Januar bei Warner Music

Experimenteller Pop: FKA Twigs - Eusexua

Mit ihrer unglaublich starken Stimme und experimentellen Beats klingt Pop-Sängerin FKA Twigs futuristisch wie nie zuvor. In den Musikvideos für ihr neues Werk tanzt sie durch deprimierende Büros und Sci-Fi-Dystopien. Die Single „Drums of Death“ hat verzerrte Stimmen und lautes Schlagzeug, mit dem der Song seinem Titel gerecht wird. „Perfect Stranger“ ist eine ohrwurmwürdige Pop-Ballade über eine neue Beziehung, die voller Geheimnisse steckt. Und mit dem Titellied „Eusexua“ erfindet FKA Twigs eine neue Philosophie: Das Wort soll für so große Euphorie stehen, dass man seine menschliche Form zurücklässt.

Erscheint am 24. Januar bei Atlantic Records

R&B: The Weeknd - Hurry Up Tomorrow

Abel Tesfaye – besser bekannt unter dem Künstlernamen The Weeknd – beendet mit „Hurry Up Tomorrow“ eine Trilogie. Diese begann 2020 mit dem Werk „After Hours“, das Hits wie „Blinding Lights“ und „Save Your Tears“ beinhaltete. Das neue Album scheint jedoch in eine ganz andere Richtung zu gehen: Die 1980er-Synthesizer rücken in den Hintergrund, stattdessen klingen die Singles „Timeless“ und „São Paulo“ eher von modernem und aggressivem Hip-Hop inspiriert. Doch auch den Pop sucht man nicht vergeblich: Das erste veröffentlichte Lied namens „Dancing In The Flames“ erinnert an die Anfänge der Trilogie.

Erscheint am 24. Januar bei Republic Records

Abstrakter Hip-Hop: Mike - Showbiz!

Der Rapper Mike aus New York klingt immer, als würde er sich vor dem Mikrofon nicht stressen lassen: Entspannt nuschelt er über kreative und abstrakte Beats – trotzdem schafft er es, den Zuhörer zu fesseln. Das beweist die Single „You’re the Only One Watching“ für sein neues Album „Showbiz!“, bei der ein lautes Sample, wahrscheinlich von einer Soul-Sängerin, fast schon Mikes Stimme begräbt. So ruhig er auch klingt: Mike muss ein Arbeitstier sein. Jedes Jahr hat er mindestens ein Projekt veröffentlicht. Sein Collab-Album mit Produzent Tony Seltzer aus dem vergangenen Jahr namens „Pinball“ lohnt sich übrigens auch.

Erscheint am 31. Januar bei 10k!

Alternative: Inhaler - Open Wide

Die irischen Indie-Rocker Inhaler probieren sich auf ihrem dritten Album „Open Wide“ aus. Das Titellied, das im Voraus veröffentlicht wurde, überzeugt mit einem entspannten Rhythmus und einer verspielten Sound-Kulisse. Und auch die andere Single „Your House“ ergänzt den Indie-Rock, für den die Gruppe eigentlich bekannt ist, mit einprägsamen Pop-Melodien. Mit viel Bass und einem hymnenartigen Refrain, der durch einen Hintergrund-Chor unterstützt wird, ist auch dies ein schöner Vorgeschmack. Ob die bissigen Gitarren von ihrem ersten Album auf „Open Wide“ aufkreuzen, bleibt noch abzuwarten.

Erscheint am 7. Februar bei Polydor

Rock: Bartees Strange - Horror

Kein Grund, Angst zu haben: Das Album heißt zwar „Horror“, aber vor den kraftvollen, emotionalen Liedern von Bartees Strange sollte man sich nicht fürchten. Dieses Mal hat sich der amerikanischen Sänger mit Superproduzent Jack Antonoff zusammengetan, der schon für Lana Del Rey, Taylor Swift und Hunderte andere Musiker gearbeitet hat.

Mit der eindrucksvollen Stimme von Bartees Strange und stetig anwachsenden Gitarrensolos klingt „Horror“ sehr vielversprechend – es könnte sein bestes Album werden. Die Singles sind nämlich alle genial strukturierte Rock-Lieder, bei denen jede Entscheidung begeistert.

Erscheint am 14. Februar bei 4AD

K-Pop: Lisa - Alter Ego

K-Pop-Fans dürfen sich auf das Solo-Debüt „Alter Ego“ von Lisa aus der Gruppe Blackpink freuen. Erst kürzlich hat auch ihre Bandkollegin Rosé ihr erstes Album veröffentlicht. Doch während die eher für ihren Gesang bekannt ist, kann Lisa auch mit ihrem Rap glänzen. Das beweisen die Singles „Rockstar“ und „New Woman“. Letzteres Lied ist ein spannender Genre-Mix mit der spanischen Sängerin Rosalia, der schnell zwischen unterschiedlichen Stilen wechselt. Es beginnt als klassischer Radio-Ohrwurm und verwandelt sich in der Mitte in ein langsameres Latin-Lied mit viel Bass, sobald Rosalia übernimmt.

Erscheint am 28. Februar bei RCA

Indie: Panchiko - Gingko

Die britische Rockband Panchiko sollte es eigentlich nicht mehr geben: Nach einem erfolglosen Debütalbum im Jahr 2000 trennten sich die Mitglieder. Bis eine kleine Gruppe im Internet zufällig über eine seltene CD der Band stolperte und jahrelang nach Informationen zu der Musik suchte. Panchikos Musik bekam Kultstatus als eine besondere Internetobskurität: genug Hype, um 20 Jahre später als Band weiterzumachen. „Gingko“ ist das zweite Album seit der Rückkehr der Gruppe. Mit verträumten, komplexen Sound-Kulissen gehen sie diesmal mehr in eine Pop-Richtung. US-Rapper Billy Woods hat einen Gastauftritt.

Erscheint am 4. April bei Nettwork

Country: Lana Del Rey - The Right Person Will Stay

Sängerin Lana Del Rey kehrt mit ihrem inzwischen zehnten Studioalbum zurück. Lange war es Fans unter dem Namen „Lasso“ bekannt, nun heißt es jedoch „The Right Person Will Stay“.

Viele Fans vermuteten aufgrund des alten Titels, dass Lana Del Rey mit dem neuen Projekt in eine Country-Richtung gehen wird. Sie bestätigte dies in mehreren Interviews, doch die Künstlerin ist bekannt dafür, sich oft umzuentscheiden.

Wie „The Right Person Will Stay“ am Ende tatsächlich klingen wird, erfahren Fans im Mai, wenn das Album nach mehreren Verspätungen wohl endlich erscheinen wird.

Erscheint am 21. Mai bei Universal Music