Die Masche ist zwar nicht neu, doch jetzt hat sie auch Vilsbiburg erreicht. Dort haben vermeintliche Polizisten am Donnerstag gezielt ältere Frauen ausspioniert. Jetzt ermittelt die Polizei gegen ihre falschen Kollegen.

Gleich sechs Anrufe gingen am Donnerstag bei der Polizei Vilsbiburg ein. In allen sechs Fällen war der Sachverhalt identisch. Bei den Opfern handelte es sich um Rentner. Sie alle wurden von einem Mann angerufen, der sich am Telefon als Beamter der Polizei Vilsbiburg ausgab. Er trat sehr souverän auf und erklärte den überraschten Opfern, dass ihre Adresse auf einer Liste auftauchen würde, die man bei osteuropäischen Einbrechern sichergestellt hätte. Desweiteren wurden Fragen zur Wohnsituation und den jeweiligen Vermögensverhältnissen gestellt.

Alle Opfer reagierten jedoch vollkommen richtig und fielen nicht auf den Anrufer herein. Stattdessen nahmen sie Kontakt zur Polizei Vilsbiburg auf, um sich dort rückzuversichern. Dort wusste man freilich nichts von derartigen Anrufen eines Kollegen. Stattdessen wurde schnell klar, dass es sich hier um die Masche eines Kriminellen handelte. "Auffällig in diesem Zusammenhang ist, dass alle Opfer mit vollständigem Namen und Adresse im öffentlichen Telefonbuch zu finden sind. Der oder die Täter suchten dort offensichtlich gezielt nach weiblichen Anschlussinhabern mit traditionellen deutschen Vornamen, welche bedingt auf ein fortgeschrittenes Lebensalter schließen lassen", berichtet der Leiter der Polizeiinspektion Vilsbiburg, Herrmann Vogelgsang.

Zwei der Opfer konnten die Nummer des Anrufers von ihrem Display ablesen. Die Nummer setzte sich aus der Vilsbiburger Ortsvorwahl 08741 und der Ziffernfolge 110 zusammen. Dadurch wollte der Anrufer offensichtlich den Eindruck erwecken, es handle sich hier um die "echte Polizei". Doch weit gefehlt. Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine nicht existierende Telefonnummer, die künstlich per Computer erzeugt wird.

Weitere Betroffene sollten sich bitte umgehend bei der Polizei Vilsbiburg unter Telefon 08741/9627-0 melden.