Furth im Wald
Waldmünchner liefert sich Verfolgungsjagd mit Polizei
18. Mai 2016, 13:41 Uhr aktualisiert am 18. Mai 2016, 13:41 Uhr
Zu einer Verfolgungsjagd über die Grenze hinweg kam es am Mittwochmorgen gegen 7.45 Uhr. Zwei tschechische Streifenwagen verfolgten einen Tankbetrüger, der schließlich zu Hause in Waldmünchen gestellt werden konnte.
Wie dem Polizeibericht zu entnehmen ist, hatte ein Tankstellenbetreiber in Folmava (Vollmau) die tschechische Polizei verständigt, dass ein junger Mann seinen dunklen BMW betankt und ohne zu bezahlen weggefahren war. Zwei tschechische Streifenwagen sichteten das gesuchte Fahrzeug im Grenzgebiet und versuchten, es anzuhalten. Jedoch flüchtete der junge Mann mit überhöhter Geschwindigkeit Richtung Deutschland. Zu diesem Zeitpunkt hatte er vorne am Fahrzeug ein tschechisches Kennzeichen und hinten ein deutsches angebracht.
Bei der Fahrt auf der B 20 gegen 8 Uhr nach Furth überholte er trotz Verbots mehrere Fahrzeuge, auch Lastwagen, wodurch der Gegenverkehr ausweichen bzw. abbremsen musste. Die verfolgenden beiden Streifen kündigten über das Gemeinsame Zentrum in Schwandorf eine Nacheile nach Deutschland an.
Daraufhin löste die Polizeieinsatzzentrale der Oberpfalz sofort Fahndungsmaßnahmen im grenznahen Raum, an welchen Streifen der Polizeiinspektionen Furth im Wald, Waldmünchen, Cham, Kötzting und Kräfte des Zolls und der Bundespolizei eingebunden waren, aus. Gleichzeitig sichteten die Kräfte der Fahndungsgruppe Furth mit den tschechischen Kollegen das Videomaterial in Tschechien und konnten das Täterfahrzeug vor dem Tankbetrug mit den Originalkennzeichen ermitteln. Die Streife der Polizeistation Waldmünchen konnte den 19-jährigen Halter zu Hause im Bett antreffen und vorläufig festnehmen. Er räumte ein, den Tankbetrug in Tschechien begangen zu haben. Nach der Tat habe er die Kennzeichen aus Angst im Bereich Arnschwang im Wald entsorgt.
Der junge, noch nicht polizeilich in Erscheinung getretene Mann zeigte sich reumütig und legte ein umfangreiches Geständnis ab. Aus Geldnot heraus habe er sich auf einem Schrottplatz im Nachbarland tschechische Kennzeichen besorgt, um beim Tankbetrug nicht erkannt zu werden. Er habe in den letzten drei Wochen bereits dreimal an verschiedenen Tankstellen im grenznahen Bereich in Tschechien auf diese Weise Tankbetrug begangen. Es erfolgte eine Anzeige wegen Urkundenfälschung und Gefährdung des Straßenverkehrs. In Tschechien erwarten ihn zudem ebenfalls Strafverfahren wegen mehrfachen Tankbetruges, Urkundenfälschung und Straßenverkehrsdelikten.
Die Fahndungsgruppe der Polizeiinspektion Furth im Wald bittet Zeugen, welche die Verfolgungsfahrt beobachtet haben bzw. selbst gefährdet wurden, sich unter der Telefonnummer 09973/504-200 zu melden.