Von wegen Bombe

Ein 16-Jähriger wollte an Chamer Schule Geld erpressen

Ein Jugendlicher spricht Bombendrohung gegen Schulen im Raum Cham aus. Doch der junge Täter erweist sich als wenig ausgebufft. Innerhalb kurzer Zeit ermittelt ihn die Polizei.


Nach einer vermeintlichen Bombendrohung ließ ein Schulleiter im Raum Cham seine Schule evakuieren. Der Anruf stellte sich als schlechter Scherz heraus.

Nach einer vermeintlichen Bombendrohung ließ ein Schulleiter im Raum Cham seine Schule evakuieren. Der Anruf stellte sich als schlechter Scherz heraus.

Es fehlt ihm offenbar noch an der kriminellen Erfahrung - zum Glück. Denn so konnten die Polizeibeamten die Bombendrohung schnell als wenig brenzlig enttarnen und den Jugendlichen ermitteln. Wie berichtet,  hatte der 16-Jährige  am Freitagvormittag bei fünf Schulen im Raum Cham angerufen und mit der Explosion einer Bombe gedroht, sollte er nicht einen fünfstelligen Geldbetrag erhalten. 

Der erste Schreck war allerdings recht bald verflogen. Den Schulmitarbeitern waren Ungereimtheiten aufgefallen, dazu die merkwürdig verzerrte Stimme des Anrufers.  Dem Vernehmen nach soll bei den Anrufen teils sogar die Telefonnummer des Jugendlichen auf dem Display der Schultelefone zu sehen gewesen sein.  Eine Information, die die Polizeidirektion Oberpfalz nicht  bestätigen will. Allerdings kamen die Beamten auch so schnell zu dem Schluss, dass die Bedrohungslage nicht akut ist. Vor allem, nachdem der psychologische Dienst der Polizei den Anruf analysiert hatte und zu dem Ergebnis kam, dass eine Umsetzung der Drohung sehr unwahrscheinlich sei. Die Bedrohungslage "ist von unseren Fachleuten nicht als hoch bewertet worden", bestätigt ein Sprecher der Polizeidirektion Regensburg auf Nachfrage.

Während an vier Schulen der Unterricht ungestört weiterlief und die Schüler zunächst nichts von dem Vorfall mitbekommen haben, schickten die Verantwortlichen in einer Schule in einem Chamer Vorort ihre Zöglinge vorsichtshalber nach Hause. "Das war allerdings keine polizeiliche Anordnung", betont der Polizeisprecher. Was den Kindern am Schulberg jedoch durchaus auffiel, war die höhere Zahl an Polizeiautos, die am Freitag zur Mittagszeit in den Straßen zu sehen war.

Den Anruf konnte die Polizei sehr schnell zurückverfolgen. Bei dem Betreffenden handelt es sich um einen Heranwachsenden.  Der Tatverdächtige ist vorläufig festgenommen worden. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurder der 16-Jährige  in die Obhut seiner Eltern übergeben.   Ihn erwartet ein Strafverfahren unter anderen aufgrund der Bedrohung, Erpressung und des Störung des öffentlichen Friedens. 

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