Unfall bei Verfolgungsjagd

Auto rast in Menschenmenge bei "Donau in Flammen" in Vilshofen

Ein mutmaßlicher Schleuser war auf der Flucht vor der Polizei und erfasste dabei in Vilshofen (Landkreis Passau) sechs Besucher des Festes "Donau in Flammen" - einige schwer. Vier liegen am Montag noch im Krankenhaus.


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Ein Mann hat in Vilshofen auf der Flucht vor der Polizei sechs Besucher des Stadtfestes "Donau in Flammen" mit seinem Auto erfasst.

Von dpa

Zwei Tage nach dem schweren Unfall am Rande des Festes "Donau in Flammen" befinden sich vier Schwerverletzte noch im Krankenhaus. Laut Pressesprecher Jürgen Bockstedt von der Bundespolizeiinspektion Passau hätten die Verletzten multiple Knochenbrüche erlitten, darunter ein 11-jähriger Bub. Ein 15-jähriges Mädchen habe aufgrund von zusätzlich inneren Verletzungen operiert werden müssen. Lebensgefährlich seien die Verletzungen jedoch nicht. Ein weiterer Besucher des Festes konnte nach kurzer Behandlung noch in der Nacht auf Sonntag das Krankenhaus wieder verlassen, ein sechster Betroffener musste leicht verletzt nicht stationär behandelt werden.

Ein mutmaßlicher Schleuser hatte am Samstagabend in Vilshofen (Landkreis Passau) auf der Flucht vor der Polizei sechs Menschen mit einem Auto erfasst und verletzt - vier von ihnen schwer. Nach Polizeiangaben war der 24-jährige Fahrer auf die Teilnehmer der Veranstaltung "Donau in Flammen" zugefahren, als er mit seinem Auto beim Linksabbiegen mit überhöhter Geschwindigkeit nach rechts abdriftete. Im Fahrzeug saßen laut Polizei außer dem Georgier acht ausländische Staatsangehörige, darunter fünf Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren.

Auf der Flucht mit weit überhöhter Geschwindigkeit

Eine Polizeistreife wollte den Autofahrer den Angaben zufolge am Samstagabend auf der Bundesstraße 8 zwischen Passau und Vilshofen kontrollieren. Der Fahrer flüchtete demnach aber mit weit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Vilshofen und fuhr nach dem Unfall weiter, ohne sich um die Verletzten zu kümmern.

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Ein Mann hat in Vilshofen auf der Flucht vor der Polizei sechs Besucher des Stadtfestes "Donau in Flammen" mit seinem Auto erfasst.

Noch in Vilshofen geriet der Mann mit seinem Wagen in eine Sackgasse. Er sei ausgestiegen und zu Fuß geflüchtet, kurz darauf aber von Beamten vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Dabei seien zwei Einsatzkräfte leicht verletzt worden. Die sechs verletzten Passanten, darunter drei Frauen und ein Mann im Alter von 18 bis 21 Jahren sowie eine 15-Jährige und ein Elfjähriger, wurden in Krankenhäuser gebracht.

Mitfahrern fehlten die erforderlichen Einreisedokumente

Die acht ausländischen Mitfahrer des 24-Jährigen hatten laut Polizei nicht die erforderlichen Reisedokumente für Deutschland. Der Mann stehe im dringenden Verdacht, sie unter teils lebensgefährdenden Umständen transportiert zu haben. Zudem müsse er sich wegen Körperverletzungs- und Straßenverkehrsdelikten verantworten. Im Laufe des Sonntags war der Verdächtige einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden, seitdem sitzt er nun in Untersuchungshaft.

Bei dem Fest "Donau in Flammen" waren laut Polizei mehrere Tausend Menschen anwesend. Auf der einen Donauseite hielten sich die Besucher auf, auf der anderen fand ein Feuerwerk statt.