Bayern
Stadt will ganzen Block in Schwabing selbst kaufen
5. März 2023, 16:52 Uhr aktualisiert am 5. März 2023, 16:52 Uhr
Das wären gute Nachrichten für die Mieter: Die rund 230 Wohnungen im Hohenzollernkarree in Schwabing stehen möglicherweise zum Verkauf. SPD und Grüne im Stadtrat wollen, dass die Stadt München die Anlage zwischen Herzog-, Erich-Kästner-, Clemens- und Fallmerayerstraße selbst kauft - und so langfristig bezahlbaren Wohnraum in Schwabing sichert.
Wie die Rathaus-SPD in einer Mitteilung schreibt, ist die Max-Emanuel Immobilien GmbH, der das 11 000 Quadratmeter große Grundstück mit den Wohnungen gehört, verkaufsbereit. Die grün-rote Rathauskoalition möchte, dass die Stadt das Objekt erwirbt.
Die Anlage, die um einen riesigen grünen Innenhof gebaut ist, ist schon lange ein Spekulationsobjekt: 2013 verkaufte die Bayerische Beamten Lebensversicherung das Hohenzollernkarree für 54,65 Millionen Euro an das Immobilienunternehmen Patrizia. Das wiederum reichte die Immobilie zwei Jahre später für 65 Millionen Euro an die heutige Eigentümerin, die Max-Emanuel Immobilien GmbH, weiter. So erklärt der Münchner Mieterverein die Historie.
Gegen Mieterhöhungen wegen Modernisierungen ist der Mieterverein bereits bis vor den Bundesgerichtshof gezogen - unterlag aber. "Viele der Mieterinnen und Mieter mussten mittlerweile ihr Zuhause verlassen", sagt Angela Lutz-Plank, die Geschäftsführerin des Mietervereins. Stattdessen scheint es nun Leerstand in einigen Wohnungen zu geben, andere sind befristet vermietet".
Die SPD-Fraktion fordert nun die Stadt auf, schnell zu kaufen - bevor das ein privater Investor tut. Die Stadt solle außerdem prüfen, ob es Potenzial für Nachverdichtung gibt, um so noch mehr neuen Wohnraum zu schaffen. "Mit dem Hohenzollernkarree würden wir uns ein großes Stück unserer Stadt zurückkaufen", sagt SPD-Fraktionschef Christian Müller. Auch Sibylle Stöhr von den Grünen hält den Ankauf für richtig. Der Spekulation werde damit ein Ende gesetzt.