Untersuchungsausschuss

Projektleiter verteidigt Standort für Zukunftsmuseum


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Außenansicht vom Zukunftsmuseum, der Nürnberger Zweigstelle vom Deutschen Museum in München.

Im Landtags-Untersuchungsausschuss zum Nürnberger Zukunftsmuseum hat der einstige Projektleiter die Standortwahl und die Verhandlungen mit dem Vermieter der Immobilie verteidigt. Der Standort Augustinerhof sei in der Endauswahl der einzige in zentraler Lage und in Nachbarschaft anderer Museen gewesen, sagte Andreas Gundelwein, der für die Erarbeitung und Umsetzung des Museumskonzepts verantwortlich war, am Montag in seiner Zeugenvernehmung. "Es war der einzig mögliche Standort in der Innenstadt." Und dass man einen zentralen Standort brauche, sei sehr frühzeitig festgelegt worden und letztlich eine "zentrale Anforderung" gewesen, argumentierte er.

Dass er selbst und ein Team des Museums zwischenzeitlich tendenziell leichte Vorteile für ein anderes Objekt gesehen hatten, etwa wegen der geplanten Flächenaufteilung, nannte Gundelwein im Rückblick eine "Momentaufnahme". "Das war eine Einschätzung unseres Teams, die ich heute aber nicht mehr unterschreiben würde." Er sei heute sehr froh, dass man letztlich auf die ursprüngliche Anforderung der zentralen Lage Wert gelegt habe. Das sei ein Grund für den heutigen Erfolg.

Zu den Mietvertrags-Verhandlungen mit dem Vermieter der Immobilie sagte Gundelwein: "Beide Seiten haben sich nichts geschenkt." Nicht umsonst habe man damals ein Jahr lang verhandelt. Man habe sich, seiner Ansicht nach mit Erfolg, bemüht, den bestmöglichen Vertrag für das Museum herauszuhandeln. Man habe dabei zwar nicht 100 Prozent der eigenen Vorstellungen durchsetzen können - umgekehrt aber auch nicht.

Der Untersuchungsausschuss soll klären, ob beim Anmieten der Immobilie für das Nürnberger Zukunftsmuseum - eine Außenstelle des Deutschen Museums in München - alles mit rechten Dingen zuging. Die Opposition mutmaßt, dass dort Steuergeld verschwendet und CSU-Vetternwirtschaft betrieben worden sei. Der Bayerische Oberste Rechnungshof hatte in einer Stellungnahme später erklärt, der Mietvertrag für die Räumlichkeiten im Augustinerhof sei "vermieterfreundlich" verfasst, die Miete tendenziell zu hoch. Der Vermieter der Immobilie ist ein bekannter CSU-Parteispender.