Bayern

Neue Bilder: So könnten die Türme zur Paketposthalle ausschauen

Die Stadt zeigt ganz neue Perspektiven auf die Türme. Doch im Viertel gibt es noch viele Fragen


Modernität an der Donnersbergerbrücke: Achtung, die Fassade und die Aufzüge in dieser Simulation sind Platzhalter. Die Architektur der Hochhäuser wird im Mai beschlossen.

Modernität an der Donnersbergerbrücke: Achtung, die Fassade und die Aufzüge in dieser Simulation sind Platzhalter. Die Architektur der Hochhäuser wird im Mai beschlossen.

Von Eva von Steinburg

Das ganze Projekt bedeutet eine Entsiegelung, keine Versiegelung", sagt Anna Hanusch, grüne Bezirksausschussvorsitzende von Neuhausen-Nymphenburg, als sie am Montagabend für die Stadt die Pläne um die Paketposthalle vorstellt. Nicht alle Bürger im Saal scheinen derselben Meinung zu sein an diesem für das Projekt wichtigen Abend.

Der neue Quartierspark wird 8.000 Quadratmeter groß. 80 Prozent des Verkehrs werden zu Fuß, mit dem Rad und über ÖPNV passieren. Maximal entstehen 4.000 Tiefgaragenplätze. In der Nähe der Friedenheimer Brücke ist ein zusätzlicher Steg im Gespräch, um das Areal der Paketposthalle mit den zwei Türmen direkt zu erreichen - am Backstage vorbei.

Mehr als 50 Fragen von Bürgern stellten sich Architekt Robert Hösl vom renommierten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron und das Planungsteam der Stadt in der Freiheitshalle an der Donnersbergerbrücke. Sie stellten erstmals etliche neue Simulationen vor, wie die Türme aus der Distanz wirken und die Stadt-Silhouette verändern könnten.

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Die Zukunft, vom Gasteig aus gesehen: im Vordergrund das prächtige Müller'sche Volksbad. Am Horizont erheben sich in dieser Simulation die Hochhäuser an der Paketposthalle.

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Bäume, Berge, besondere Bauten: Der Olympiaberg könnte in Zukunft dieses Panorama der Großstadt bieten. Ob die Türme Schrägaufzüge bekommen, steht noch nicht fest.

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Ein Parkidyll kombiniert mit Münchner Großstadtkulisse: Vom Theatron am Olympiasee aus werden die Hochhäuser am S-Bahn-Halt Hirschgarten etwa in dieser Größe zu sehen sein.

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Der Blick vom Schlossrondell zeigt ganz rechts im Bild die simulierten Zwillingstürme an der Paketposthalle.

Die Planer informierten, dass von den 1.100 Wohnungen 40 Prozent geförderte sein werden. Es sollen sieben Häuser für Kinder entstehen, mit Krippe, Kindergarten und Hort, dazu ein Altenheim. Zu den Zwillingstürmen mit 155 Metern werden zwei kleinere Hochhäuser (63 und 53 Meter hoch) errichtet. Über die Fassade der Türme und die möglichen Schrägaufzüge wird erst im Mai in der Sitzung der Stadtgestaltungskommission beraten.

Viele Bürger wollten Details wissen, zum Beispiel zur Verschattung. "Alle die nördlich von den Türmen leben, werden die Verschattung zu spüren bekommen. Aber die Schatten wandern, so sind es nicht mehr als ein bis zwei Stunden am Tag. Das ist sehr wenig", erläuterte Architekt Robert Hösl.

Über die Dichte entbrannte im Saal eine Debatte: Stimmen aus dem Publikum halten die geplanten Dichten im Quartier für "nicht nachvollziehbar und nicht tragbar". Ulrich Schaaf, Teamleiter der Stadt, argumentierte, es gebe bereits Gebiete in München mit einer deutlich höheren Dichte, etwa am Birketweg, gleich in der Nähe. Außerdem bedeute Dichte auch die gewollte Urbanität.

6.000 bis 8.000 Menschen werden sich täglich auf dem Areal bewegen, schätzt die Stadt. Das Paketpost-Areal, das heute für die Münchner nicht zugänglich ist, wird für die Bürger geöffnet. In die oberste Etage eines Turms soll der höchste Biergarten Münchens hinein. Das Industriedenkmal Paketposthalle soll als "überdachter Stadtplatz" eine "Halle für alle" sein: Mit Streetfood und Bolzplatz, Märkten und Orten für Kreativität und Musik.

Ab 7. März startet eine Online-Ideensammlung unter www.allefuerdiehalle.dei