Englischer Garten

Münchens Lunge bleibt zerschnitten


Der Verkehr wird weiter durch Münchens größten Park rauschen. Die Untertunnelung des Englischen Gartens bleibt nur eine Idee.

Der Verkehr wird weiter durch Münchens größten Park rauschen. Die Untertunnelung des Englischen Gartens bleibt nur eine Idee.

Von Christina Hertel

Für Hermann Grub und Petra Lejune ist am Montag ein Traum gestorben. Vor über zehn Jahren hat das Architektenpaar auf eigene Faust Pläne erstellt, wie sich der Englische Garten, den seit Mitte der 60er Jahre der Isarring zerschneidet, durch einen Tunnel wieder vereinigen ließe. Das Projekt ist nun endgültig beendet. Grüne und SPD entschieden sich am Montag dafür, die Planungen einzustellen.

Sie seien darüber sehr, sehr traurig, sagte Hermann Grub. Grund für das Aus sind für beide Fraktionen die vielen Bäume, die wegen des Tunnelbaus gefällt werden müssten. Auf über 800 Bäume sei das Baureferat gekommen, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Müller. "Darunter sind auch Bäume, die 50 bis 100 Jahre alt sind. Wir haben uns gefragt, ob es das wirklich wert ist."

Hermann Grub und seine Frau Petra Lejune sehen das anders. Denn sie glauben, dass sich das Baureferat bei den Baumfällungen vertan hat. Beide zählten nach und kamen zu einem ganz anderen Ergebnis. Statt fast 900 müssten aus ihrer Sicht nur rund 370 Bäume gefällt werden. Der SPD-Fraktionschef Müller betont allerdings, dass er dem Baureferat vertraue.