Nicht so schlimm wie befürchtet
DWD hebt Unwetterwarnung für Bayern auf
20. August 2022, 7:25 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 17:33 Uhr
Nach rund 24 Stunden Dauerregen in weiten Teilen Bayerns, mancherorts begleitet von heftigen Gewittern, ist klar: Im Freistaat hat es bisher keine flächendeckenden Schäden gegeben.
Hier und da traten Bäche und kleine Flüsse über die Ufer, im Oberallgäu geriet ein Hang ins Rutschen. Über ernsthaft Verletzte war den Einsatzkräften zunächst nichts bekannt, sie meldeten allerdings wassergefüllte Keller und durch Äste blockierte Straßen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob am Samstagvormittag seine Unwetterwarnung vor extrem heftigem Starkregen auf. In der Nacht zu Sonntag sollte sich die Lage vielerorts beruhigen.
Bis Sonntag dürfte nur noch der Südosten des Landes von starken Niederschlägen betroffen sein, sagte ein Meteorologe in München. Er nannte ein Gebiet zwischen dem Chiemsee, Waging am See und Berchtesgaden. Hier könne es noch heftig regnen. Überflutungen, Sturzbäche und Murenabgänge seien weiter möglich. Hochwasser an kleinen Flüssen seien bayernweit weiter denkbar, an den größeren Strömen wie Inn oder Donau aber eher unwahrscheinlich.
Seit Freitag hatten besonders die Feuerwehren im Freistaat allerhand zu tun. In Niederbayern kam es auf einzelnen Bundesstraßen zu Aquaplaning und kleinen Unfällen. Der DWD hatte am Freitag vor Starkregen und Erdrutschen vor allem im Süden gewarnt. "Von Freitag 8.00 Uhr bis Samstag 8.00 Uhr wurden in der Spitze bis zu 100 Liter pro Quadratmeter erreicht", sagte der Meteorologe. Vor allem am Alpenrand, in Schwaben und Mittelfranken habe es heftig geregnet. Teilweise sei mehr Regen gefallen als normalerweise in einem ganzen Monat. Die Waldbrandgefahr sei nun erstmal weitgehend gebannt.
Der Dauerregen ließ den Wasserstand vieler Flüsse ansteigen. Betroffen waren vor allem die Gebiete der kleineren südlichen Zuflüsse zur oberen Donau, der Altmühl, am Oberlauf von Iller und Lech, der bayerischen Bodensee-Zuflüsse und das Inn-Gebiet, wie der Hochwassernachrichtendienst meldete. "An mittleren und größeren Flüssen, die von den Pegelmessstellen mit Meldestufen-Einteilung beobachtet werden, haben die Regenmengen bisher nur vereinzelt zu Ausuferungen geführt." Wegen der sehr dynamischen Wetterentwicklung seien Hochwasser allerdings schwer vorhersagbar.