Krise bei Volkswagen

Niedersachsen will um VW-Standorte kämpfen


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Niedersachsens Wirtschaftsminister Lies begrüßt die Überlegungen des Bundes für neue staatliche Anreize zum Kauf von E-Autos. (Archivbild)

Von dpa

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies hält den Fokus von Volkswagen auf Elektroautos trotz der verschärften Sparpläne für richtig. Bei Transformationen komme es immer wieder zu Dellen, sagte der SPD-Politiker der "Braunschweiger Zeitung". "Wir sind jetzt genau in einer solchen Delle - also in einer extrem schwierigen Zeit. Das ändert aber nichts daran, dass der Weg in die E-Mobilität richtig ist."

Die Alternative wäre aus Sicht des Ministers, Innovationen auszusetzen und so lange wie möglich Verbrenner zu verkaufen, wodurch man irgendwann den Anschluss verpassen werde. "Das wäre ganz sicher der falsche Weg", sagte Lies.

Der SPD-Politiker unterstützte auch die Überlegungen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), neue Impulse für den Kauf von E-Autos zu setzen. "Wir brauchen jetzt Marktimpulse, externe Anreize, die auch Absatz generieren", sagte Lies. Zuletzt waren die Neuzulassungen von E-Autos in Deutschland nach dem Stopp der staatlichen Förderung eingebrochen.

Mit Blick auf die Bedeutung von VW für Niedersachsen und Deutschland sagte der Landespolitiker, diese könne nicht hoch genug angesetzt werden: "Volkswagen ist Niedersachsens größter Industriearbeitgeber. Und es geht um Hunderttausende von direkten und indirekten Beschäftigungsverhältnissen in ganz Deutschland, es geht aber auch um die Frage von Innovation und Zukunftsfähigkeit."

Sein Ziel als Wirtschaftsminister sei es, dass die Standorte in Niedersachsen nicht nur erhalten bleiben, sondern entwickelt werden. "Mein Ziel ist nachhaltige Beschäftigung sowohl bei Volkswagen als auch in der Zulieferindustrie. Mein Ziel ist es, dass Automobilindustrie das Herz der Industrie in Niedersachsen bleibt", sagte er. Mit Wolfsburg, Hannover, Braunschweig, Emden, Salzgitter und Osnabrück hat VW sechs Standorte in Niedersachsen.

Das Unternehmen hatte am Montag mitgeteilt, eine Werkschließung in Deutschland und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger auszuschließen. Neue Details zu den Sparplänen nannte VW bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg nicht.


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