Immobilien immer teurer
Baukindergeld feuert Preise weiter an
19. Februar 2019, 17:48 Uhr aktualisiert am 19. Februar 2019, 17:48 Uhr
Das Baukindergeld sollte Familien beim Immobilienerwerb helfen - doch oft passiert sogar das Gegenteil.
Berlin - Das Baukindergeld macht Häuser, Wohnungen und Grundstücke aus Sicht der Immobilienbranche noch teurer. In vielen Fällen schlage der Verkäufer die Prämie auf den Verkaufspreis auf, teilte der Zentrale Immobilien-Ausschuss gestern in Berlin mit. Außerdem erhielten den Zuschuss vor allem jene Familien, die ihn eigentlich nicht nötig hätten, ergänzte der Verband und verwies dazu auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Beim Baukindergeld gibt es über zehn Jahre insgesamt 12.000 Euro pro Kind, knapp 70.000 Förderzusagen wurden schon erteilt. Preistreibend wird aus Sicht der Immobilienbranche auch ein vom Bundestag beschlossener befristeter Steuerbonus für den Mietwohnungsbau wirken.
Experten erwarten weitere Mietsteigerung
Die Mieten steigen nach einem Gutachten des Verbands weiter: Wer im Herbst 2018 umgezogen ist, muss für die neue Wohnung im bundesweiten Mittel monatlich 7,06 Euro kalt pro Quadratmeter ausgeben, 3,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Spanne ist aber groß: Sie reicht von 4,54 Euro im Kreis Höxter bis 16,54 Euro in München.
Die Experten rechnen auch weiterhin mit steigenden Mieten und Kaufpreisen, zunehmend auch im Umland der Großstädte. Denn besonders Familien können sich das Leben in den Innenstädten inzwischen nicht mehr leisten. Es gebe Hinweise auf eine Trendwende, so die Ökonomin Carolin Wandzik. "Aufgrund der steigenden Preise in den Zentren ist die Abwanderung ins Umland wieder deutlich gestiegen".
Angesichts dessen regte der Parlamentarische Staatssekretär im Bauministerium, Marco Wanderwitz (CDU), an, mehr öffentliche Arbeitsplätze in ländliche Regionen zu verlagern - so dass die Menschen folgen und verödende Orte beleben.