Volleyball

Rote Raben verpassen gegen Stuttgart ihre Belohnung

Die Roten Raben haben das letzte Bundesligaspiel im Kalenderjahr 2023 gegen Meister Stuttgart verloren. In der Ballsporthalle zeigten sie aber eine sehr respektable Leistung – ohne sich mit einem Punktgewinn zu belohnen.


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Die Roten Raben Vilsbiburg mussten eine Niederlage gegen Meister Stuttgart einstecken.

Von Michael Selmeier

Schade – da wär´ diesmal mehr drin gewesen! Die Roten Raben Vilsbiburg gewannen am Samstag gegen den Allianz MTV Stuttgart den ersten Satz und waren in der dritten Runde bei 23:20 ganz nah dran an einem Überraschungszähler. Doch nach 103 Spielminuten unterlagen die Mädels von Cheftrainer Juan Diego Garcia Diaz vor 1455 Zuschauern in der Ballsporthalle dem Tabellenzweiten mit 1:3 (25:22, 18:25, 23:25, 12:25) und verloren obendrein den sechsten Platz in der Volleyball-Bundesliga an den bis dato punktgleichen VC Wiesbaden (3:0 gegen Aachen).

Die Raben – erneut ohne Alondra Vazquez (Knieprobleme) – begannen gerade 46 Stunden nach der 0:3-Heimschlappe gegen Wiesbaden ausgesprochen mutig, richtig mit Mumm. Sie stürzten den amtierenden Meister aus dem „Ländle“ mit druckvollen Aufschlägen sowie zielstrebigen Angriffsaktionen von Pauline Martin (23 Punkte), Monika Salkute (12) und Anna Spanou (9) über die Außenpositionen ernsthaft in Verlegenheit. MTV-Coach Konstantin Bitter reagierte zügig, nahm bei 0:3 seine erste und bei 8:14 seine zweite taktische Auszeit. Half ebenso wenig wie die vorübergehende Einwechslung der schlagkräftigen US-Amerikanerin Krystall Rivers.

Vom Jäger zum Gejagten

Zumal der Vilsbiburger Block mehrmals kernig zupackte – beispielsweise Yeisy Soto (12) zum 25:22. „Gegen so eine Topmannschaft bekommt man eine Chance, die muss man nutzen – das haben wir getan“, befand Juan Diego Garcia Diaz. In dem Ton hätte es gerne weitergehen dürfen. Tat´s freilich nicht. Weil sich einerseits die Schwaben auf ihr Potenzial besannen und andererseits die Niederbayern ihr hohes Niveau nicht halten konnten. Erzwungene Fehler häuften sich genauso wie leichtfertige. Der Personaltausch im Zuspiel – Kim Klein Lankhorst für Hannah Kohn – brachte auch keine Wende. Stuttgart glich standesgemäß per 25:18 aus.

Immerhin hatten sich die Raben ab 12:23 mit einer stabilen Libera Patricia Nestler in Annahme und Abwehr wieder in die Partie reingefuchst und kämpften beherzt. Zunächst in der Rolle des Jägers (6:8, 8:10). Ab dem 12:11 legten die Vilstalerinnen vor. Bis 23:20. Nur schlich sich – anders als im ersten Durchgang – die Angst vor der eigenen Courage ein. Chance vertan. Die Gäste zauderten nicht, sondern konterten blitzschnell zum 25:23. „Wir müssen lernen, in solchen Situationen unsere Fähigkeiten und Optionen in Zuspiel und Angriff besser einzusetzen“, sagte Juan Diego Garcia Diaz und versprach: „Daran arbeiten wir.“

Bei den Niederbayern war fortan die Luft raus, während die MTV-Damen ihren Stiefel wie in einer Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen herunterspulten und der Reihe nach etwa Zielaufschläge hauptsächlich auf Anna Spanou übten. Was übers Netz retour flog, war eher eine Routine-Prüfung für Stuttgart. Die überragende Regisseurin Britt Bongaerts variierte ihre Pässe mit dermaßen hoher Präzision, dass Geburtstagskind Eline Timmerman (wurde just am Samstag 25), die Ex-Vilsbiburgerin Alexis Hart (beide 14 Punkte) und Co. beinahe ungehindert zum 25:12 durchzogen.

Am kommenden Samstag (18 Uhr) wird’s für den Rangsiebten nicht einfacher. Vielleicht klappt´s ja in Dresden (3.) mit einem Überraschungspünkterl.