Es ist diese eine Medaille, die Thomas Schmidberger noch fehlt: Gold bei den Paralympics. Bislang blieb dem Rollstuhl-Tischtennisspieler aus Viechtach der goldene Triumph bei drei Anläufen immer verwehrt, fünf Silber- und eine Bronzemedaille stehen in seiner Bilanz. Doch nun ist der große Erfolg ganz nah: Gemeinsam mit Partner Valentin Baus zog Schmidberger am Freitag ins Doppel-Finale bei den Paralympics in Paris ein. Im Halbfinale bezwangen die deutschen Europameister die türkischen EM-Dritten Abdullah Öztürk/Nesim Turan in 3:2 Sätzen und spielen am Samstag – das Endspiel beginnt um 14 Uhr (ARD) – um Gold.

Nach ausgeglichenem Beginn (11:7, 6:11) hatten Schmidberger und Baus auch im dritten Satz der Vorschlussrunde hart zu kämpfen, holten sich den Durchgang nach 5:9-Rückstand aber noch mit 13:11. Doch das Momentum konnten sie nicht nutzen und mussten den vierten Satz deutlich mit 2:11 abgeben. Mit einem 11:3 im letzten Abschnitt ließen sie aber keinen Zweifel mehr an ihrem Finaleinzug.

Für seinen Traum vom Paralympics-Sieg hat Schmidberger, der seit einem Unfall im vierten Lebensjahr im Rollstuhl sitzt, in den vergangenen Jahren nichts unversucht gelassen. Mit großer Akribie bereitete sich der 32-Jährige auf die Spiele vor, verließ auch seine niederbayerische Heimat, um in Düsseldorf unter optimalen Bedingungen zu trainieren. „Wir haben uns bestmöglich vorbereitet und wollen das natürlich jetzt entsprechend auch zeigen“, sagte er vor dem Auftritt im Doppel mit Baus.

Der Auftakt in den Wettbewerb war den beiden mit einem lockeren 3:0-Sieg über ein Duo aus Tschechien geglückt, im Viertelfinale standen die Deutschen aber fast vor dem Aus: Mit 0:2 Sätzen lagen sie gegen die Chinesen Fu Liu und Xiang Zhai zurück, drehten die Partie aber noch in ein 3:2. Nach dem Sieg gegen das türkische Doppel geht es nun also um Gold – und um Schmidbergers großen Traum.