Hoeneß zufrieden

Sieg gegen Crailsheim: Bayerns Basketballer zurück im Meistermodus?


Bayern München feiert beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga den ersten Sieg: Leon Radosevic im Duell mit dem Crailshaimer Aleksa Kovacevic.

Bayern München feiert beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga den ersten Sieg: Leon Radosevic im Duell mit dem Crailshaimer Aleksa Kovacevic.

Von Daniel Gahn

Bayerns Basketballer melden sich mit dem 110:79 gegen Crailsheim zurück. Hoeneß glaubt an den Titel, erklärt aber Alba zum Top-Favoriten.

München - Marko Pesic ließ sich auch von dem unmittelbar drohenden Unheil die gute Laune nicht verderben. "Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut", sagte er zur AZ und grinste, bevor er durch den Sprühregen der Desinfektionsdusche am Eingang des Audi Domes ging. Da muss schließlich jeder durch, der aktuell die Halle betreten will. Auch für den Geschäftsführer des FC Bayern Basketball gibt's da keine Ausnahme. Im Inneren des Domes angekommen, nahm er dann auf dem Oberrang der leeren Tribünen Platz, um dort den zweiten Auftritt seiner Bayern beim Geister-Meisterturnier zu verfolgen.

Und was er auf dem Court sah, sorgte für noch bessere Stimmung bei dem 43-Jährigen. Mit einem deutlichen 110:79-Sieg gegen Crailsheim meldeten sich die Gastgeber nach ihrer überraschenden Niederlage gegen Ulm (85:95) nämlich als Titelfavorit zurück. Nach dem missratenen Auftakt hatte Pesic noch gesagt: "Wir waren in einem Modus, wenn wir den nicht schnell ändern, dann wird das Turnier für uns schnell vorbei sein." Gegen Crailsheim präsentierten sich die Bayern zumindest in einem anderen Modus. Ob es der Meistermodus ist, werden die nächsten beiden Wochen zeigen. "Wir haben eine gute Antwort auf das erste Spiel gegeben", sagte Chefcoach Oliver Kostic, "aber das war jetzt nur ein Spiel, ein erster Schritt in einem langen Turnier." Weiter geht das für die Bayern zunächst mit den abschließenden Gruppenspielen am Freitag (16.30 Uhr) gegen Göttingen und am Sonntag (19 Uhr/beides live bei Magenta Sport) gegen Geheimfavorit Oldenburg.

FC Bayern Basketball gegen Crailsheim von Beginn an dominant

Gegen Crailsheim hatte Kostic von seinem Team "ein anderes Gesicht" erwartet und vertraute in seiner Starting-Five gleich einem neuen. Neuzugang Ismet Akpinar durfte seine ersten Spielminuten Punkte (9) und Assists (2) im Bayern-Dress sammeln und trug mit seiner bissigen Spielweise auch zu der deutlich verbesserten defensiven Stabilität bei. Der FCBB dominierte das Geschehen so von Beginn an und zog zum Ende des ersten Viertels auf 15 Punkte weg (26:11). Bayern wirkte auch offensiv konzentrierter als noch am Samstag und behauptete seinen Vorsprung zur Halbzeit (51:35).

"Gegen Ulm hat man gemerkt, dass die Mannschaft noch keinen Rhythmus hatte und sich auch nicht genug gewehrt hat", sagte Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der erstmals beim Final-10-Turnier in der Halle war, in der Pause bei Magenta Sport und hatte "das Gefühl, dass wir die richtigen Lehren aus dem Spiel gezogen haben". Seine Bayern hätten "von Anfang an gut gespielt und auch gut gekämpft".

Und sie ließen auch nach dem Seitenwechsel nicht nach und den ersatzgeschwächten Crailsheimern, die schon ihr erstes Spiel gegen Göttingen (78:89) verloren hatten und kurzfristig auch noch auf DeWayne Russell verzichten mussten, keine Chance. Ins Schlussviertel ging Bayern bereits mit einer 30-Punkte-Führung (86:56). Dort machten sie die 100 Punkte ohne große Mühe voll. Als Topscorer tat sich dabei besonders Center Mathias Lessort hervor, dem wichtig war, "dass wir nach der Niederlage Charakter zeigen und zurückschlagen". Auch Maodo Lo (17) und Vladimir Lucic (17) punkteten zweistellig.

Hoeneß sieht Bayern noch nicht als Top-Favoriten

Den Turnierverantwortlichen um Pesic sprach Hoeneß noch "ein großes Kompliment" aus. Es sei völlig richtig gewesen, dieses Turnier standfinden zu lassen: "Ich glaube, für Basketball ist das eine große Chance." Als Topfavorit sieht Hoeneß die Bayern, die ohne ihre Topscorer Greg Monroe (private Gründe) und Nihad Djedovic (Knieverletzung), beim Turnier antreten müssen, zwar (noch) nicht. "Ich würde im Moment Alba Berlin sehen, die haben ihre Mannschaft komplett hier, die haben mir auch schon im ersten Spiel gut gefallen", sagte der 68-Jährige.

Was den FCBB angeht, ist Hoeneß dennoch optimistisch. "Ich glaube, unsere Mannschaft hat begriffen, dass sie hier in der eigenen Halle vielleicht doch noch mal die Deutsche Meisterschaft vom letzten Jahr wiederholen kann", sagte er: "Es geht aber nur über den Kampf."

Lesen Sie auch: Tracing Chip sorgt für Aufregung im Basketball-Hotel