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Mazraoui und Mané sind zurück: Entdecke die Möglichkeiten

Noussair Mazraoui und Sadio Mané stehen beide nach ihren langen Ausfällen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wieder zur Verfügung. Dadurch ergeben sich neue taktische Varianten fürs Spiel.


Der Bayern-Trainer und seine beiden Rückkehrer: Julian Nagelsmann (M.) mit Noussair Mazraoui (l.) und Sadio Mané.

Der Bayern-Trainer und seine beiden Rückkehrer: Julian Nagelsmann (M.) mit Noussair Mazraoui (l.) und Sadio Mané.

Von Patrick Strasser

Der Wald ruft - so der Slogan des neu gestylten und kulinarisch modernisierten Forsthaus Wörnbrunn in Grünwald. Früher Wirtschaft, jetzt Eventlocation. Daher der perfekte Ort aus Sicht des FC Bayern für einen geselligen Mannschaftsabend samt Trainerstab. Am Freitag stimmte man sich im internen Kreis auf das Bundesliga-Topspiel diesen Sonntag (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) gegen Union Berlin ein.

Mit dabei, und das bereits ohne Krücken, aber noch humpelnd: Kapitän und Torwart Manuel Neuer, der sich im Dezember bei einer Skitour einen Unterschenkelbruch zugezogen hatte. Auch Lucas Hernández war nach seinem Kreuzbandriss im November schon wieder einigermaßen gut zu Fuß unterwegs. Im Grunde sind Neuer und der Franzose Hernández die letzten verbliebenen Langzeitverletzten des Kaders.

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WM verpasst, jetzt vor seinem Comeback: Bayerns senegalesischer Nationalspieler Mané hat seine Beinverletzung auskuriert.

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Sadio Mané ist zurück im Bayern-Training.

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Nach Herzbeutelentuündung wieder zurück: Noussair Mazraoui.

Parallel zum aktuellen Spielbetrieb ziehen sie nun ihre Reha durch, um im Idealfall ab der Vorbereitung auf die neue Saison im Juli wieder mit der Mannschaft trainieren zu können. Der Kreis der Verletzten lichtet sich, da Sadio Mané nach mehreren Einheiten im Teamtraining zum Kader des Heimspiels gegen Union Berlin gehörte und auch Noussair Mazraoui kurz vor dem Comeback steht. Und das vor den wichtigen Wochen im Frühjahr mit dem Titelkampf in der Bundesliga und den K.o.-Spielen gegen Paris St.-Germain (das Achtelfinal-Rückspiel steigt am 8. März) und dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg am 4. April.

Gut für Trainer Julian Nagelsmann: Er verfügt wieder über mehr Alternativen und taktische Varianten. Der Konkurrenzdruck steigt, allerdings gehen damit auch immer unangenehme Härtefälle einher, wenn es heißt: Du musst auf die Bank, du musst auf die Tribüne. Was bedeuten die Comebacks von Mané und Mazraoui für Nagelsmann und den Kader?

Sadio Mané (30): Der Senegalese agiert am liebsten als Flügelstürmer über die linke Außenbahn, um dann in die Mitte zu ziehen und mit seinem stärkeren rechten Fuß abzuschließen. Mit Kingsley Coman, dem Siegtorschützen des Königsklassen-Hinspiels in Paris (1:0) hat derzeit nur ein Außenstürmer der Bayern wirklich Topform.

Dagegen sind Leroy Sané und Serge Gnabry schwankend in ihren Leistungen. Mané, vor der Saison vom FC Liverpool verpflichtet, kommt bisher auf elf Tore und vier Vorlagen in 23 Pflichtspielen. Auffällig: Mané stand dabei 21 Mal in der Startelf, wurde zwei Mal eingewechselt. Vor seiner Verletzung und der notwendigen Operation am Wadenbeinköpfchen verpasste er kein Spiel. So viel zum Wert des Afrikaners für Nagelsmann.

Noussair Mazraoui (25): Der längerfristige Ausfall des Außenverteidigers, der wegen einer Herzbeutelentzündung infolge einer Corona-Infektion im Januar Sportverbot hatte, führte zum Winterpausen-Transfer des Routiniers Daley Blind, der links in der Abwehrkette zum Einsatz kommen kann - und bereits kam.

Nach Anfangsschwierigkeiten in München, die mit der Akklimatisierung nach dem Wechsel von Ajax Amsterdam zu tun hatten, steigerte sich Mazraoui im Herbst und erarbeitete sich zum Leidwesen von Benjamin Pavard einen Stammplatz als rechter Außenverteidiger. In bisher 18 Pflichtspielen für die Bayern gelang dem Marokkaner, der mit seinem Heimatland bei der WM in Katar sensationell das Halbfinale erreicht hatte, zwar noch kein Treffer, aber drei Torvorlagen.

Mazraoui kann also demnächst Winterpausen-Neuzugang João Cancelo (rechts) und Alphonso Davies (links), der ebenfalls Leistungsschwankungen im Programm hatte, die Stirn bieten. Ab wann? "Das dauert wahrscheinlich noch die nächste Woche, dann ist Nous auch wieder ein Kandidat, um in den Kader zu rutschen oder vielleicht zu spielen", sagte Nagelsmann. Also zum Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am Samstag.