Eagles vor leeren Rängen

Geisterspiele in der NFL werden wahrscheinlicher


Eagles-Quarterback Carson Wentz beim Aufwärmen vor leeren Rängen.

Eagles-Quarterback Carson Wentz beim Aufwärmen vor leeren Rängen.

Von Magnus Rötzer

Das Coronavirus bestimmt nach wie vor die Schlagzeilen in den USA. Es drohen Spiele vor leeren Rängen in den US-Profiligen. Die Lage in den USA ist im Hinblick auf das Coronavirus weiterhin prekär. Im weltweiten Vergleich gibt es in den Vereinigten Staaten die meisten bestätigten Covid-19-Infizierten. Insgesamt haben sich dort bereits rund 3,5 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert.

Die aktuelle Situation hat auch Konsequenzen für die Sportwelt. Seit geraumer Zeit stehen logischerweise auch für die National Football League Spiele ohne Zuschauer zur Debatte.

Sicherheit mit Publikum nicht garantiert

Konkreter wird es nun in Philadelphia für das dort beheimatete NFL-Team, die Philadelphia Eagles. Thomas Farley, Gesundheitskommissar der Stadt Philadelphia sagte gegenüber dem "Philadelphia Inquirer": "Ich glaube, dass Spiele mit den vorgeschlagenen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden können." Er betont aber auch: "Ich denke nicht, dass Zuschauer diesen Spielen beiwohnen können. Es gibt keinen Weg für sie sicher zu bleiben, wenn es ein Publikum gibt." Er kenne die Pläne der Liga nicht, aber in Anbetracht der Sicherheit, könne es kein Publikum bei den Spielen geben.

"Die Eagles werden spielen dürfen, wenn auch ohne Zuschauer", wird der Geschäftsführer der Stadt Philadelphia, Brian Abernathy, bei "The Inquirer" zitiert. Er fügt an, dass gemäß NFL-Richtlinien "örtliche Behörden die Möglichkeit haben, Fans auszuschließen. Deshalb erwarte ich keine Probleme." Man sei im Austausch mit dem NFL-Team und habe ihm die Erwartungen seitens der Stadt mitgeteilt. Diese sind Spiele ohne Zuschauer.

Keine Zuschauer bei Testspielen der Packers

Das Virus hat obendrein auch Auswirkungen auf die Trainingscamps und Vorbereitungsspiele vor dem Beginn der NFL-Saison 2020. Die Green Bay Packers teilten am Mittwoch mit, dass bei sämtlichen Trainings, Testspielen und der "Packers Family Night", einem Event im Stadion der Packers, bei dem unter anderem der Kader der neuen Saison vorgestellt wird, keine Zuschauer zugelassen sein werden. Von dieser Maßnahme betroffen sind nun also die beiden Vorbereitungsspiele der Packers gegen die Arizona Cardinals und die Cleveland Browns, die Mitte August im US-Bundesstaat Wisconsin zu Gast sind.

"Die gewaltige Unterstützung unserer lautstarken Fans im Lambeau Field motiviert jeden Einzelnen bei den Packers", wird Präsident Mark Murphy auf der Homepage des NFL-Rekordmeisters zitiert. "Aber nachdem wir uns mit örtlichen Gesundheitsoffiziellen beraten haben und die Liga- und Virusrichtlinien überprüft haben, waren wir der Ansicht, diese schwierige Entscheidung treffen zu müssen", erklärt Murphy.

Die Hoffnung auf Saisonspiele mit Publikum schreibt Murphy allerdings noch nicht ab: "Wir werden weiterhin an den Protokollen und der Logistik arbeiten, in der Hoffnung Fans bei den Spielen der regulären Saison im Lambeau Field willkommen heißen zu dürfen ohne die Gesundheit unserer Spieler, der Angestellten und der Fans zu gefährden."

Ferner appelliert er an die Vernunft der Packers Fans: "Wir bitten unsere Fans uns in diesem Bemühen zu unterstützen, indem sie in den nächsten Wochen Masken tragen und zwei Meter Abstand zu Personen halten, die nicht der eigenen Familie angehören, wenn sie außer Haus gehen."

Patriots wollen Kapazitäten reduzieren

Unterdessen haben die New England Patriots am Dienstag ihre vorläufigen Protokolle für das Gillette Stadium bekannt gegeben, wo der sechsfache Super-Bowl-Champion seine Heimspiele austrägt. Demnach wollen die Patriots bei ihren Heimspielen lediglich 20 Prozent der Kapazitäten für Zuschauer freigeben. Bei einer Gesamtkapazität von 65.878 Zuschauern dürften somit 13.175 Fans die Heimspiele des Teams von Headcoach Bill Belichick sehen.

Das Franchise aus Foxborough macht indes aber auch klar, dass noch viele Entscheidungen ausstehen und Genehmigungen seitens des Bundesstaats Massachusetts und der Stadt benötigt werden, bevor Fans dann auch tatsächlich ins Stadion dürfen.Das Eröffnungsspiel der NFL soll nach aktullem Stand am Freitag, den 11. September, ausgetragen werden. Den Auftakt machen die Houston Texans zu Gast beim amtierenden Super-Bowl-Champion, den Kansas City Chiefs.