Konzept aufgegangen
Für ein Leben auf der Piste: Regio-Team P-L-R zieht nach zehn Jahren Bilanz
30. Dezember 2016, 11:38 Uhr aktualisiert am 30. Dezember 2016, 11:38 Uhr
Wer viel und gerne Ski fährt, träumt schnell von einer Karriere auf der Piste - oder will zumindest so viel Zeit wie irgend möglich dort verbringen. Wie in allen anderen Sportarten gilt auch hier: Früh übt sich. Für einen sicheren Stand auf den Brettern braucht es nicht nur begeisterungsfähige Kinder, sondern auch qualifizierte Trainer, die vorher am besten selbst in ähnlicher Weise trainiert wurden. Diesen Kreislauf der Nachwuchsförderung zu meistern hat sich das Regio-Team P-L-R (Passau, Landshut, Regensburg) zum Ziel gesetzt. Seit nunmehr zehn Jahren gibt es das ebenso ambitionierte wie erfolgreiche Projekt des Skiverband Bayerwald. Höchste Zeit für einen Rückblick.
Um zum eigentlichen Geburtstag des Teams zu kommen, reicht es nicht aus, zehn Jahre in der Zeit zurückzugehen. Schon 2003 kam es bei der Vereinsvertreter-Versammlung in Waldmünchen zu einem heftigen Disput, der den Skiverband Bayerwald um ein Haar die Mitgliedschaft mehrerer Vereine gekostet hätte. Zahlreiche Vertreter der Flachlandvereine, heute Region P-L-R, machten ihrem Ärger Luft, beklagten eine schlechte Zusammenarbeit und mangelnde Unterstützung vom Verband. So war es an dem damaligen Verbandsvorsitzenden Klaus Köppe, die Region und deren Vereine wieder besser zu stellen und jemanden zu finden, der sich dieser Aufgabe annehmen konnte. Die Wahl fiel schließlich auf den Bad Kötztinger Sepp Iglhaut, der damals als Sportwart tätig war.
Ein neues Konzept zur Nachwuchsförderung
Iglhaut wollte aus persönlichen Gründen ohnehin kürzertreten und beschloss, sich in Zukunft um das Flachland zu kümmern. "Was das Kürzertreten angeht, war der Wunsch damals Vater des Gedanken", verrät Iglhaut im Gespräch mit idowa und lacht. Rückblickend betrachtet hat der leidenschaftliche Skifahrer, Mountainbiker, Bergsteiger und Golfer seitdem wohl mehr zu tun gehabt als zuvor. 2004 wurden die Vereinsvertreter zu einer außerordentlichen Besprechung nach Wallersdorf geladen, wo die Säulen eines neuen Konzepts zur Nachwuchsförderung gefunden werden sollten. So wurde das Fundament des heutigen Regio-Teams vor knapp 13 Jahren zumindest schon einmal in der Theorie besprochen. Demnach stand die breite Sichtung von Nachwuchstalenten im Vordergrund. Außerdem sollte es eine Flachlandmeisterschaft sowie regionale Rennserien für Kinder, Schüler und Jugendliche geben. Auf den ersten Trainings- und Sichtungslehrgang zog es Iglhaut, weitere Vereinstrainer und 30 Nachwuchsathleten im November 2004. Das Reiseziel hieß Sölden.
Von 2005 bis 2007, schlossen sich viele Trainingscamps an, die jeweils von einer Flachlandmeisterschaft abgerundet wurden. Durch einen Sponsorenpool stand den Skifahrern seit 2007 ein ausreichend großer Etat zur Verfügung, um neues Trainingsmaterial und Teamkleidung anzuschaffen. Bald stellte sich ein mehrmals wöchentlich stattfindenes Training in Langfurth und am Arber ein. Das Highlight 2008 war für die jungen Rennläufer ein Osterlehrgang mit Weltcup-Ass Monika Bergmann in Saalbach. Zudem wurde mit den niederbayerischen Sparkassen ein umfangreicher Sponsorenvertrag geschlossen. Der brachte eine große finanzielle Unterstützung mit sich, die bis heute besteht. Auch in sportlicher Hinsicht ging es aufwärts. Elena Müller, Franziska Leyrer, Simon Seisenberger, Patrick Ostermeier und Lukas Bleicher qualifizierten sich für die DSV-Stützpunktmannschaft des Skiverband Bayerwald. Ein Konditionstraining mit der Straubinger Sportlehrerin Tina Ostermeier stand ebenfalls auf dem Programm.
Gewinnung weiterer Geldgeber
Erst 2009 wurde das Flachland offiziell in REGION P-L-R und die Nachwuchsmannschaft in Regio-Team P-L-R umbenannt, da Passau, Landshut und Regensburg die Eckpfeiler des Einzugsgebiets der Mitglieder bildeten. Auch Kelheim, Dingolfing, Straubing, Deggendorf und das Rottal gehörten von Anfang an dazu. Neben den üblichen Gletschercamps in der Herbstvorbereitung ließ sich auch ein Trainingscamp am Matterhorn mit Rudi Feistl, ehemals Kapitän der Eishockey-Oberligamannschaft des EV Dingolfing, arrangieren.
Wie es mit dem Regio-Team weiterging, lesen Sie am Freitag, 30. Dezember im Straubinger Tagblatt oder auf idowa+.