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FC Bayern: So klappt das königliche Wunder
18. April 2023, 17:42 Uhr
München - Sadio Mané war mittendrin und live dabei, als eines der größten Wunder der jüngeren Fußball-Historie geschah.
Am 7. Mai 2019 besiegte der FC Liverpool den FC Barcelona nach einem 0:3 im Hinspiel mit 4:0 an der Anfield Road und zog doch noch ins Finale ein. Damals in der Startaufstellung und später im Finale auch Champions-League-Sieger mit den Reds gegen Tottenham: Mané, der heutige Bayern-Star.
Wird der Senegalese, der zuletzt wegen seines Schlags gegen Teamkollege Leroy Sané im Fokus stand, zum Glücksbringer der Münchner diesen Mittwoch im Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester City?
"Wir werden sehen, was der Fußballgott sonst noch so bereithält", sagt Thomas Müller. Doch auch der Ur-Bayer weiß: Ein solches Comeback, wie es nun gegen ManCity nötig wäre, gab es in der ruhmreichen Münchner Vereinsgeschichte noch nie.
Kleinere königliche Wunder hingegen schon. 2008 etwa im Viertelfinale des Uefa-Cups beim spanischen Klub FC Getafe, als Bayern erst durch ein Last-Minute-Tor die Verlängerung erzwang und dort dann einen Zwei-Tore-Rückstand zum Erreichen des Halbfinales ausglich.
Oliver Kahn, damals noch im Tor, jubelte beinahe so wild wie beim Gewinn der Meisterschaft 2001 in Hamburg.
Denkwürdig war auch das Champions-League-Viertelfinale 2015 gegen den FC Porto. Nach einer 1:3-Niederlage in Portugal fegte das Team von Trainer Pep Guardiola im Rückspiel mit 6:1 über den Gegner hinweg, schon zur Halbzeit stand es 5:0. Ein wichtiger Faktor damals und bei vielen weiteren Aufholjagden in der Arena: die leidenschaftliche Unterstützung der Fans, speziell in der Südkurve.
Vor dem Porto-Spiel stand damals "NIE AUFGEBEN!" auf riesigen Lettern in der Fankurve geschrieben, eine famose Choreografie, die das Bayern-Team richtig anstachelte. Ob es diesmal genauso kommt?
Was sicher zu bedenken ist: Manchester City ist nicht Porto, sondern die derzeit wohl beste Mannschaft der Welt. Und Bayern in der schwächsten Form der gesamten Saison.
Aber: Wunder gibt es in der Königsklasse immer wieder. Bereits vier Teams in der Wettbewerbshistorie drehten einen Drei-Tore-Rückstand im Rückspiel noch um und kamen weiter. Neben Manés Liverpool auch Deportivo La Coruña (2003/04 gegen Milan), der FC Barcelona (2016/17 gegen Paris Saint-Germain) und die AS Rom (2017/18 gegen Barcelona). Nun wollen sich die Münchner als fünfte Mannschaft in diese illustre Liste eintragen.
Zumal die Heimbilanz ebenfalls Anlass zu Hoffnung gibt. Bayern hat alle vier Partien der laufenden Champions League-Saison in der Arena gewonnen - und das ohne ein einziges Gegentor zu kassieren. Von den letzten 18 Heimspielen in der Königsklasse wurden 16 gewonnen, ganze acht Mal sogar mit einem Ergebnis, das am Mittwoch zumindest für die Verlängerung reichen würde. Und da ist ja auch noch Mané, der ManCity-Experte: Der Senegalese traf bereits sieben Mal gegen die "Himmelblauen". Und diesmal?