Die Revanche-Chance

FC-Bayern-Basketballer wollen Wiedergutmachung gegen Darussafaka


"Er hat uns hier damals zerstört", sagt Bayerns Stefan Jovic (2.v.r.) über Scottie Wilbekin (l.).

"Er hat uns hier damals zerstört", sagt Bayerns Stefan Jovic (2.v.r.) über Scottie Wilbekin (l.).

Von Bernhard Lackner

Die Basketballer des FC Bayern treffen am Donnerstagabend in der Euroleague auf Darussafaka Istanbul. Erinnerungen an das bittere Aus im Eurocup-Halbfinale werden wach. "Das wollen wir jetzt wiedergutmachen", sagt Stefan Jovic.

München - Zum Wiedersehen mit Darussafaka Istanbul kommt es für die Basketballer des FC Bayern am Donnerstag (20 Uhr) im Audi Dome. Und die Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen mit dem türkischen Topklub werden bei den Münchnern spätestens dann zwangsläufig wieder hochkommen. Das verlief, als Darussafaka Ende März im Halbfinale des Eurocups im Audi Dome vorstellig wurde, aus bayerischer Sicht nämlich ziemlich bitter.

Nachdem der FCBB zuvor bereits in Spiel eins (74:76) in der Türkei einen 17 Punkte-Vorsprung noch verspielt hatte, war das Aus gegen den späteren Champion nach der 83:87-Heimniederlage besiegelt. Istanbuls bosnischer Nationalspieler Scottie Wilbekin wurde dabei zum personifizierten Albtraum der Bayern. Der gebürtige US-Amerikaner versenkte zehn seiner 15 Dreierversuche, traf dabei teilweise fast von der Mittellinie und erzielte am Ende 41 (!) Punkte.

Radonjic: Niederlage "noch in den Köpfen meiner Spieler"

"Er hat uns hier damals zerstört", sagte Bayerns Spielmacher Stefan Jovic, der genau wie seine Teamkollegen in der Defensive einfach kein Mittel gegen den 25-Jährigen fand. Zumindest was Wilbekin betrifft, brauchen die Bayern aber keine Angst vor einem Déjà-vu zu haben. "Sie haben jetzt ein anderes Team - ohne Scottie Wilbekin", sagte Jovic und grinste. Der Eurocup-MVP wechselte nämlich im Sommer zu dem israelischen Topteam Maccabi Tel Aviv, wo die Bayern Ende November antreten müssen. Auch Star-Coach David Blatt verließ den Verein und trainiert nun Olympiakos Piräus.

"Ich habe das Spiel vor sechs Monaten gesehen, als es gespielt wurde, und noch einmal, als ich hier angefangen habe zu arbeiten", sagte Dejan Radonjic, der im April Sasa Djordjevic als Bayern-Coach abgelöst hatte. In der Vorbereitung habe es aber keine Rolle mehr gespielt. Denn Radonjic glaubt nicht, "dass es noch in den Köpfen meiner Spieler ist". Die Voraussetzungen seien schließlich ganz andere: "Sie haben viele neue Spieler, einen neuen Coach und es ist ein anderer Wettbewerb." Die Partie sei "ein neues Spiel für uns. Wir versuchen einfach, einen Sieg mehr in der Euroleague zu bekommen."

Darussafaka derzeit im Formtief

Jovic, der im Gegensatz zu seinem Trainer auf dem Feld direkt beteiligt war, klang da ein wenig anders. "Letztes Jahr haben wir das Halbfinale gegen sie verloren. Das wollen wir jetzt wiedergutmachen", sagte der 28 Jahre alte Point Guard: "Wir sind bereit dafür."

Die Revanche-Chancen der Bayern stehen nicht schlecht. Bei vier Niederlagen gelang Darussafaka in der Euroleague bislang erst ein Sieg, zuletzt kassierte man eine 56:85-Klatsche gegen Baskonia. Die Spanier hatte der FCBB im letzten Euroleague-Heimspiel kürzlich mit 77:71 besiegt. Mit einem weiteren Erfolg könnten die Bayern ihre Bilanz (2:3) wieder ausgleichen. Und ihr Trauma aus der vergangenen Saison endgültig hinter sich lassen.