Nach Remis gegen Lautern
Ungeschlagen-Serie: Köllner macht beim TSV 1860 den Maurer
4. Juni 2020, 18:45 Uhr aktualisiert am 4. Juni 2020, 18:45 Uhr
Löwen-Trainer Michael Köllner stellt den Ungeschlagen-Rekord von 2004/05 ein. "Das ist nicht mal ein netter Nebeneffekt."
München - Was haben Michael Köllner und Reiner Maurer gemeinsam? Richtig, es handelt sich um zwei Trainer des TSV 1860.
Doch nicht nur das: Der aktuelle Chefcoach Köllner hat es geschafft, die Sensations-Serie seines Vorgängers und jetzigen Türkgücü-Trainers einzustellen. Nach dem 1:1 am Mittwoch beim 1. FC Kaiserslautern sind die Sechzger seit nunmehr 16 Spielen unbesiegt - das war Maurer in der Spielzeit 2004/05 ebenfalls gelungen.
Köllner interessiert die Serie nicht
Ein Freudentag also für Sechzig? Mitnichten: Den Löwen-Dompteur kümmert's wenig.
"Das ist nicht mal ein netter Nebeneffekt, weil es uns nichts bringt", erklärte Köllner über die 16 Sechzig-Streiche, von denen 14 auf seine Kappe gehen: Zuvor hatte der TSV bekanntlich noch unter Daniel Bierofka 4:2 gegen Fortuna Köln und nach dessen Abgang mit Interimstrainer Oliver Beer 1:0 beim Halleschen FC gesiegt.
Vielmehr scherzte der Oberpfälzer über den Vergleich mit Maurer: "Ich habe in meinem Vertrag keine Klausel stehen, dass ich eine Summe x überwiesen kriege, wenn ich die Rekorde von Reiner Maurer breche." Was selbstredend mehr zählt als Lohn der Löwen, sei das Punktekonto: "Wenn wir am Saisonende alle Rekorde gebrochen haben und Achter werden, können wir zwar sagen, wir haben das Saisonziel erreicht. Der ein oder andere wird sich aber schon fragen, ob da nicht mehr möglich gewesen wäre."
Torschütze Lex hofft auf Happy End
Im jüngsten Duell mit den Roten Teufeln war es jedoch nicht zuletzt das Selbstvertrauen der Serientäter, mit dem überzeugende Giesinger auftraten. Mehr als der Ausgleich durch Stefan Lex (30.) sprang nach dem Rückstand durch Lucas Röser (13.) aber nicht heraus.
"In meinen Augen waren wir klar die bessere Mannschaft. Wir hatten die eine oder andere Chance, um das zweite Tor zu machen", erklärte Sechzigs Torschütze, "leider ist uns das nicht gelungen." Dennoch überwiege "das Positive".
Darum glaubt Lex auch an ein Happy End. "Wenn wir so weiterspielen, werden wir noch lange oben dabei sein", sagte der Erdinger und verdonnert sich selbst zu einer nicht allzu empfindlichen Geldstrafe: "Ich zahle gerne drei Euro ins Phrasenschwein, aber abgerechnet wird zum Schluss. Wir müssen schauen, dass wir weiter konstant punkten, am besten natürlich gewinnen."
Damit zurück zu dem, was laut Köllner über die ursprüngliche Zielsetzung Klassenerhalt weit, weit hinausgehen könnte: Maurer hatte damals nach dem Absturz aus der Bundesliga als Nachfolger des glücklosen Rudi Bommer trotz der Aufholjagd den direkten Wiederaufstieg verpasst.
Und Köllner? Der will mit seiner einmal mehr "dominanten Mannschaft" einen Tabellenplatz erreichen, der "verdient" sei, "welcher auch immer das dann ist". Jede Wette: Rang acht meint Maurers Nachfolger dabei sicherlich nicht.
Lesen Sie auch: Köllner hadert mit "widrigsten Wetterbedingungen"