Unter Köllner noch ungeschlagen

TSV 1860: Sechzigs Zehnerpack - Zehn Fakten zur Löwen-Serie


Gutes Ergebnis oder weniger: Die Löwen-Spieler wissen es nach dem 1:1 gegen Mannheim wohl selbst nicht ganz genau.

Gutes Ergebnis oder weniger: Die Löwen-Spieler wissen es nach dem 1:1 gegen Mannheim wohl selbst nicht ganz genau.

Von Daniel Gahn

Mit dem Remis gegen Mannheim sind die Löwen seit zehn Spielen ungeschlagen - und trotzdem nicht zufrieden. "Unentschieden bringen uns nichts", klagt Stürmer Stefan Lex. Zehn Fakten zu Sechzigs Serie.

München - Aus neun mach zehn: Langsam wissen die Löwen nicht mehr, wie sich so eine Niederlage anfühlt. Das 1:2 bei Hansa Rostock datiert vom 26. Oktober 2019. Seitdem ist Sechzig Serientäter. Mit dem 1:1 (0:0) am 23. Spieltag gegen Waldhof Mannheim ist der Zehnerpack des TSV 1860 voll: seit zehn Partien unbesiegt, acht davon gehen auf das Konto von Neu-Trainer Michael Köllner. Junglöwe Noel Niemann schoss 1860 in Front (54.), Mannheims Mounir Bouziane traf zum Endstand (62.). Zehn Löwen-Spiele ohne Pleite, zehn Fakten:

1. Sechzigs Serie wächst: Nach dem 4:2 gegen Viktoria Köln in Daniel Bierofkas letztem Spiel und dem 1:0 in Halle unter Interimstrainer Oliver Beer stehen mit Köllner drei Dreier und fünf Remis zu Buche. Ergibt 14 Punkte in acht Spielen. Köllner dazu: "Ich bin froh, dass wir wieder so ein Spiel zeigen konnten."

2. Mannheims Megalauf fast gestoppt: Im Mai 2018 haben die Waldhöfer zuletzt ein Ligaspiel in der Fremde verloren. "Wir hatten sie am Rande einer Niederlage", meinte Verteidiger Aaron Berzel - und hatte Recht: Ein Heimsieg wäre möglich wie verdient gewesen.

3. Dominante Löwen: Die Köllner-Löwen agierten wie in Unterhaching (3:2) und Ingolstadt (2:2) gegen das nächste Top-Team dominant, erspielten sich zahlreiche Chancen. "Etwa Dennis Dressels Schuss, den der Torwart gerade noch rauskratzt oder einige Eckballserien und seitliche Freistöße, wo wir uns den Gegner schon gut hingerichtet hatten", zählte Köllner auf.

Mölders-Serie gegen Mannheim gerissen

4. Sascha Mölders' Serie gerissen: Auch Mölders, in den letzten vier Spielen immer Torschütze, durfte diesmal nicht jubeln. "Wir hatten beim Pfostentreffer von Mölders Glück", urteilte Ex-Löwe und Gästecoach Bernhard Trares über die dickste Chance des 34-Jährigen (49.). Zwei weitere entschärfte Mannheims Torhüter Timo Königsmann (8., 56.).

Seine Tor-Serie ist gegen Mannheim gerissen: Sascha Mölders.

Seine Tor-Serie ist gegen Mannheim gerissen: Sascha Mölders.

5. Unentschieden-Frust: Die Leistung stimmte, doch der Ertrag? "Wir haben wenig zugelassen, müssen aber das 2:0 machen", klagte Stürmer Stefan Lex über das Déjà-vu von Zwickau (2:2): "Letzte Woche haben wir zwei Mal einen Vorsprung verspielt, heute wieder. So lange wir unsere Spiele nicht gewinnen, brauchen wir nicht auf die Mannschaften vor uns zu schauen. Unentschieden bringen uns nichts."

6. Der Knackpunkt: Ein gelernter Verteidiger war es, dessen Ballverlust im Vorwärtsgang das 1:1 einleitete. "Ich lege auf Dennis Erdmann ab. Leider flankt er aber nicht", so Lex dazu. Eine völlig überflüssige Aktion, schließlich hätte sich der Innenverteidiger beim Stand von 1:0 nicht fast bis zur Strafraumgrenze des Gegners einschalten müssen.

Schiedsrichter sorgen für Frust bei den Löwen

7. Schiri-Ärger: Eine Statistik von "liga3-online.de" weist 1860 nach Kaiserslautern als meisterverpfiffenes Team der Liga aus (neun Fehlentscheidungen). Gegen Mannheim folgte auch in dieser Statistik Nummer zehn: Schiedsrichter Guido Winkmann übersah ein elfmeterreifes Handspiel von Kevin Koffi (91.).

8. Cheftrainer-Ansage: Köllner wäre nicht Köllner, würde er nicht einmal mehr nach unten schauen. "Zum Glück hat Köln verloren", sagte der 50-Jährige über das 2:4 der Viktoria gegen den FC Bayern II: "Wir wollen schauen, das Polster nach hinten zu halten, um unser Saisonziel relativ früh einzutüten."

9. Mehr Optionen: Angreifer Nico Karger feierte sein Comeback, auch Spielmacher Quirin Moll und Verteidiger Tim Rieder sind wieder fit. Für die kommenden Duelle hat Köllner die Qual der Wahl.

10. Verspäteter Lohn: Mit einem Dreier am kommenden Samstag beim SV Meppen könnte 1860 die beiden Remis reparieren - und so lautet auch Lex' Plan, um doch noch ein bisschen nach oben zu schielen: "Wir müssen das nächste Woche in Meppen wieder besser machen."

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