Grüne verlangen Aufklärung

TSV 1860: Schlagstock-Einsatz gegen Lautern-Fans erreicht Landtag


Polizisten mit gezücktem Schlagstock stürmen nach Schlusspfiff in den Gästeblock des Grünwalder Stadions.

Polizisten mit gezücktem Schlagstock stürmen nach Schlusspfiff in den Gästeblock des Grünwalder Stadions.

Von Lukas Schauer / Onlineredaktion

Der Schlagstock-Einsatz der Polizei beim Spiel des TSV 1860 München gegen den 1. FC Kaiserslautern hat den Landtag erreicht: Die Grünen haben eine Nachfrage an die Staatsregierung gestellt.

München - Der umstrittene Polizeieinsatz auf der Osttribüne des Grünwalder Stadions Ende September erreicht jetzt auch den Landtag. Wie mehrmals berichtet, waren Polizisten mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen Fans des 1. FC Kaiserslautern vorgegangen. Während die Polizei hinterher erklärte, einen Platzsturm verhindert zu haben, widersprachen Augenzeugen der Darstellung.

Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray in den Gästeblock.

Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray in den Gästeblock.

Polizeieinsatz: 1. FC Kaiserslautern protestiert

Ein offenes Tor Richtung Spielfeld sei zu diesem Zeitpunkt längst wieder geschlossen gewesen. Auch der 1. FC Kaiserslautern äußerte sich offiziell, erklärte, die Polizei habe "ohne ersichtlichen Grund Pfefferspray sowie Schlagstöcke eingesetzt". Inzwischen ermittelt auch das LKA zu dem Einsatz (AZ berichtete).

Innenminister soll sich zu Sechzig-Spiel erklären

Und nun muss sich auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dazu erklären. Die Grünen-Landtagsfraktionschefin Katharina Schulze hat am Dienstag eine offizielle Anfrage gestellt, die der AZ vorliegt. Sie fragt unter anderem an, "aufgrund welcher Situationsbewertung" die Polizei zu dem Ergebnis gekommen sei, dass "Schlagstöcke und Pfefferspray im Einsatz gegen Fans angemessene Mittel waren".

Schulze bittet explizit darum, die Rechtsgrundlage dafür zu nennen. Außerdem fragt die Grüne, warum die sich sehr wohlgesonnenen Fangruppen an diesem Tag durch die Polizei konsequent getrennt wurden.

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