TSV 1860 gegen 1. FC Kaiserslautern
Fan-Tumult: USK-Einsatz und Tränengas im Gästeblock!
23. Dezember 2018, 13:09 Uhr aktualisiert am 23. Dezember 2018, 17:28 Uhr
Eine wüste Prügelei unter Fußballfans aus Kaiserslautern löst einen massiven Polizeieinsatz im Gästeblock aus.
München - Die Lage im Gästeblock des Grünwalder Stadions war am Samstagnachmittag in der zweiten Halbzeit des Spiels zwischen dem TSV 1860 und dem 1. FC Kaiserslautern (2:1) völlig unübersichtlich. Hatten Fans der Löwen und die Lauterer den ganzen Tag über miteinander gefeiert, schlug die Stimmung während der zweiten Halbzeit auf den Rängen im Stadion plötzlich um.
Unter den Gästen gab es gegen 15.30 Uhr Ärger. Mehrere Fans gingen aufeinander los. Bei der Prügelei gingen einige der Beteiligten zu Boden, manche blieben liegen. USK-Beamte der Polizei standen in Bereitschaft. Die Prügelei ging weiter. Die Ordner brachten das Durcheinander nicht in den Griff.
Tränengas im Grünwalder Stadion
Die Polizei drohte deshalb mit dem Einsatz von Schlagstöcken. "Auch dadurch konnte die Eskalation nicht beendet werden", sagt eine Polizeisprecherin. Der Tumult im Gästebereich ging unvermindert weiter. In Sprechchören beschimpften einige Fans in Rot die Beamten. Üblicherweise gehen die Sicherheitskräfte in dieser Situation nicht in den Fanblock hinein, um die Aggressionen unter den Fans nicht noch unnötig weiter anzuheizen.
Ein Notarztteam sollte nach möglichen Verletzten im Gästeblock sehen. Plötzlich kam das Gerücht auf, die Helfer seien von Fans angegriffen worden. Die Polizei entschied, doch einzugreifen. Vom Spielfeldrand aus wurde eine Kartusche mit Tränengas zwischen die Sitzreihen im unteren Bereich der Tribüne geworfen. Um dem aufsteigenden Reizgas zu entgehen, liefen die Fans auseinander.
USK-Einheit stürmt Gästeblock
Neun Personen wurden durch das Tränengas nach Polizeiangaben leicht verletzt. Sie klagten über Augenreizungen. Sanitäter halfen, die Augen der Verletzten mit Wasser auszuspülen.
Wodurch die Prügeleien im Gästeblock ausgelöst wurden, stand auch am Sonntag noch nicht fest. Fans beider Lager berichteten, dass noch vor dem Spiel die Stimmung unter den Anhängern beider Vereine sehr entspannt und freundschaftlich gewesen sei. Man habe miteinander gefeiert und gesungen.
Einige Fans des 1. FCK hatten sich bereits bei der Anfahrt ins Stadion mit der Polizei angelegt. Drei von ihnen wurden festgenommen. Eine Polizistin wurde ins Gesicht geschlagen, einer ihrer Kollegen getreten. Die Täter wurden ermittelt. Ein Fan wurde wegen Beleidigung festgesetzt.