Heftige Rassismus-Vorwürfe

TSV 1860: Hasan Ismaik wettert gegen Löwen-Bosse - und fordert Rücktritt!


Gegner in derselben KGaA: Investor Hasan Ismaik (l.) sowie 1860-Präsident Robert Reisinger (m.) und dessen Vize Hans Sitzberger, die den Verein als zweiten Gesellschafter vertreten.

Gegner in derselben KGaA: Investor Hasan Ismaik (l.) sowie 1860-Präsident Robert Reisinger (m.) und dessen Vize Hans Sitzberger, die den Verein als zweiten Gesellschafter vertreten.

Von Michael Schleicher / Online

Im exklusiven AZ-Interview poltert Sechzig-Investor Hasan Ismaik gegen die gesamte Führungsetage der Löwen. Er fordert Rücktritte - und äußert heftige Rassismus-Vorwürfe.

Los Angeles/München - Es sind harte Anschuldigungen, die Löwen-Investor Hasan Ismaik im großen Exklusiv-Interview mit der Abendzeitung äußert: Für ihn sind die Klub-Bosse Rassisten. "Es ist für mich kein Vorwurf, sondern eine Tatsache: Mehrere Präsidenten, Funktionäre und Vereinsmitglieder sind mit mir rassistisch umgegangen", so Ismaik.

Einzig Ex-Präsident Peter Cassalette, mit dem Ismaik weiterhin ein gutes Verhältnis hat, sei "ein feiner Mensch". "Im Gegensatz zu den anderen war kein Rassist."

Bei seinen Rassismus-Vorwürfen spielt Ismaik auch auf das "Scheichlied" an, bei dem Löwen-Fans im Stadion "Scheiß auf den Scheiß" skandierten. Das Löwen-Präsidium um Robert Reisinger habe seiner Meinung nach nichts gegen die Diffamierung getan. "Jeder andere Präsident in Deutschland hätte sich vor mich gestellt und sich von den Beleidigungen gegen meine Person distanziert. Reisinger hat es toleriert."

In Anlehnung an Matthias Reim: Ein Protest-Banner gegen Hasan Ismaik.

In Anlehnung an Matthias Reim: Ein Protest-Banner gegen Hasan Ismaik.

Ismaik: "Scharold ist kein Geschäftsführer"

Im AZ-Interview geht Ismaik noch einen Schritt weiter, fordert den Rücktritt der 1860-Führungsriege: "Ich fordere Reisinger, das ganze Präsidium, den Verwaltungsrat und Geschäftsführer Michael Scharold auf: Sie sollen alle zum Wohle von 1860 zurücktreten." Der Investor wird noch deutlicher: "Mit ihnen wird der Verein - und das ist für mich in erster Linie Profifußball - niemals Erfolg haben."

Dem Geldgeber zufolge könne er bei den Löwen mit niemandem auf Augenhöhe sprechen - auch Geschäftsführer Michael Scharold wird von ihm kritisiert. "Jeder, der 1860 im Herzen trägt und den Verein derzeit unter Wert sieht, ist bei mir herzlich willkommen. Was haben die Vereinsbosse für 1860 gegeben?", so Ismaik. "Verstehen Sie mich nicht falsch, was Scharold anbelangt: Er ist ein liebenswerter Mensch, wir haben ihn damals geholt. Aber er ist ein Buchhalter, kein Geschäftsführer."

Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Löwen-Bosse auf die harten Anschuldigungen von Ismaik reagieren werden.

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