Kaderplanungen der Löwen
TSV 1860 - Gorenzel im Wartestand: Geht bei Sechzig endlich was vorwärts?
28. Juni 2020, 19:39 Uhr aktualisiert am 29. Juni 2020, 11:40 Uhr
Die Kaderplanungen des TSV 1860 sind derzeit aus Finanznöten stillgelegt. Wie Günther Gorenzel durchblicken lässt, zeichnen sich Lösungen ab. "In den nächsten Tagen die ersten Entscheidungen."
München - Löwen, wann geht es endlich vorwärts mit der Kaderplanung für die Saison 2020/21? Nach nur wenigen bereits getätigten Vertragsverlängerungen (etwa die Stammspieler Stefan Lex, Marco Hiller und Marius Willsch) und vier Abgängen (Efkan Bekiroglu, Noel Niemann, Markus Ziereis und Kristian Böhnlein) befinden sich noch über zehn Spieler des TSV 1860 wie Torjäger Sascha Mölders, Leistungsträger Tim Rieder oder Publikumsliebling Aaron Berzel im Wartestand.
Wie Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel bereits mehrfach erklärte, könne der Österreicher weder einen bereits ausgehandelten Vertrag mit Alpha-Löwe Mölders, noch mit Nachwuchstalent Niklas Lang unterzeichnen.
Günther Gorenzel: Lösung deutet sich an
Nun deutet sich langsam aber sicher eine Lösung an: Wie Gorenzel am Freitag erklärte, sollen die Verhandlungen von Sechzigs Gesellschaftern zu einem baldigen Ergebnis kommen - es könnte demnächst endlich Klarheit herrschen. "Ich bekomme die laufenden Verhandlungen mit und nehme teilweise auch daran teil. Ich gehe davon aus, dass ich in den nächsten Tagen die ersten Entscheidungen bekomme", erklärte Gorenzel im Vorfeld des S-Bahn-Derbys des TSV 1860 gegen die SpVgg Unterhaching.
Können Trainer Michael Köllner und Gorenzel, die beide nur zu gerne eine Perspektive in Richtung Zweite Liga hätten, also wichtige Leistungträger weiter an Sechzig binden? Dies ist, auch im Falle einer baldigen Einigung, weiter höchst fraglich, denn aufgrund der Corona-Krise fehlen 1860 bis Ablauf des Kalenderjahres bis zu vier Millionen Euro. Geld, das anderweitig in die Kassen strömen muss.
Investor Ismaik kündigt Unterstützung an
Inwieweit Investor und Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik den Sechzgern unter die Arme greifen kann oder will, ist weiter offen. Präsident Robert Reisinger und die Vereinsoberen haben sich bekanntlich gegen Darlehen und daher nur für eine andere Form der Unterstützung wie etwa ein Sponsoring oder Genuss-Scheine gegen Sofortkasse ausgesprochen. Ismaik hatte kürzlich bei Facebook seine Unterstützung angekünigt, aber an die Bedingung geknüpft, dass alle Seiten mitziehen müssten.
Gorenzel zeigt sich optimistisch: "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gute Mannschaft zusammenstellen werden." Der 48-Jährige sagt aber auch: "Sie wird ein verändertes Gesicht haben, weil sich schon einige Spieler für andere Vereine entschieden haben." Die Millioneneinkünfte durch die Weiterverkäufe von Marin Pongracic und Felix Uduokhai werden weiter als Sicherstellungen für das Zwei-Millionen-Darlehen von Hauptsponsor "die Bayerische" benötigt. Es ist Stand jetzt also nicht davon auszugehen, dass der Etat allzu üppig ausfallen wird. Die Giesinger werden daher künftig wohl weiter auf Nachwuchsförderung setzen.
Kann 1860 Tim Rieder halten?
Ob es möglich sei, einen Unterschiedsspieler wie Rieder zu halten, der sich mit den Sechzgern identifiziert und gerne gleiben würde, aber ohne eine baldige Finanzspritze wohl nicht zu halten ist? "Nachdem ich nicht weiß, wie hoch das Budget sein wird, kann ich diese Frage nicht beantworten." Allzu gut scheinen die Chancen auch hier nicht zu stehen.
Gorenzel zieht den Vergleich zum Bau eines Eigenheimes: "Wenn du ein Haus baust, fängst du auch nicht mit einem Installateur im 2. oder 3. Stock an. Bleibt zu hoffen, dass die Sechzger die Finanzierungs-Frage des Giesinger Fundaments und damit auch die Rieder-Frage baldmöglichst beantworten können.
Lesen Sie auch -