Vertragslaufzeit nur bis 30. Juni

TSV 1860: Dürfen im Saisonfinale noch alle Spieler ran?


Sport-Geschäftsführer des TSV 1860: Günther Gorenzel.

Sport-Geschäftsführer des TSV 1860: Günther Gorenzel.

Von Matthias Eicher

Gehen den Löwen am letzten Spieltag und in möglichen Aufstiegs-Relegation der Dritten Liga die Spieler aus? Geschäftsführer Günther Gorenzel erklärt die "dreiteilige Problematik".

München - Stehen im letzten Saisonspiel des TSV 1860 gegen den FC Ingolstadt 04 oder in den möglichen Relegationsspielen nicht mehr alle Löwen auf dem Platz? Der 30. Juni gilt gemeinhin als Vertragsende einer Saison im Profifußball, der letzte Spieltag der Dritten Liga (4. Juli) und die Aufstiegsspiele (7. und 11. Juli) fallen aufgrund der Coronakrise diesmal jedoch auf Tage nach dem eigentlichen Vertragsende der Spieler - und bei den Giesingern laufen 18 Verträge aus.

"Diese Problematik musst du dreiteilig sehen. Erstens geht es um die Arbeitsverträge mit den einzelnen Spielern. Dieses Thema haben wir bereits mit den Spielern und ihren Beratern besprochen", erklärte Geschäftsführer Günther Gorenzel am Freitag in einer Pressekonferenz über die notwendigen Zusatzvereinbarungen, auf die sich die Sechzger mit ihren Spielern und deren Berater einigen müssen.

Günther Gorenzel: Löwen brauchen Zusatzklausel

Laut dem Österreicher gehe es dabei um das Arbeitsverhältnis zwischen dem TSV 1860 und den einzelnen Spielern über den 30. Juni hinaus. Gorenzel optimistisch: "Das werden wir sicherlich geklärt bekommen."

Heißt: 1860 muss wohl schon einmal nicht darum fürchten, auf das vorhandene Personal - ob mit auslaufenden oder fortbestehenden Verträgen - verzichten zu müssen. Alles eine Sache der Formalitäten, die alle anderen Klubs im Profifußball ebenfalls klären müssen.

FIFA und UEFA schaffen Rahmenbedingungen

Als zweiter Punkt müsse geklärt werden, ob es bereits ab 1. Juli und damit noch während der wiederaufgenommenen Spielzeit eine Wechselperiode gebe. Gorenzel dazu: "Da gilt es von Verbandsseite, Klarheit zu schaffen. Das sollte in Abstimmung mit der DFL und dem DFB in den nächsten Tagen passieren." Die FIFA und die UEFA haben bereits die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, das Sommer-Transferfenster nach hinten zu verschieben.

Klärungsbedarf bei 1860-Abgang Efkan Bekiroglu

Drittens: Sollten Spieler wie Efkan Bekiroglu, der zum türkischen Erstligisten Alanyaspor wechseln wird, bereits Verträge bei anderen Klubs unterschrieben haben, müssen sich beide Vereine zusammensetzen. Wie Gorenzel erklärt, haben Bundesligist FC Augsburg und Zweitligist Arminia Bielefeld, die Arbeitgeber der Leih-Löwen Tim Rieder und Prince Owusu, ihre Bereitschaft einer Mini-Vertragsverlängerung bereits signalisiert.

Und bei Bekiroglu? "Wir sind im Austausch, um mit seinem neuen Arbeitgeber eine Lösung zu finden", so Gorenzel. Lassen sich diese drei Punkte klären, können die Sechzger in voller Mannschaftsstärke bis zum Saisonfinale im Juli um den Aufstieg kämpfen - vorausgesetzt die Gesundheit der Spieler und das Punktekonto lassen es ebenfalls zu.

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