Uneinigkeit über Geisterspiele

TSV 1860 - Bericht: Saisonabbruch würde Löwen Millionsumme kosten


Geschäftsführer des TSV 1860: Michael Scharold (l.) und Günther Gorenzel

Geschäftsführer des TSV 1860: Michael Scharold (l.) und Günther Gorenzel

Von Julian Huter

Auch in der 3. Liga ruht der Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie. Verschiedene Szenarien über eine Fortführung der Saison werden diskutiert. Ein Abbruch würde den TSV 1860 München und die anderen Vereine aber wohl viel Geld kosten.

München - Noch ist unklar, wann die Saison in der 3. Liga fortgesetzt werden kann. Ein kompletter Abbruch der Spielzeit würde die Löwen und alle anderen Vereine aber wohl teuer zu stehen kommen.

Nach Informationen der "Sport Bild" und von "liga3-online.de" müssten die einzelnen Vereine in diesem Fall mit einem Verlust von jeweils 1,6 Million Euro rechnen. Bei einer Beendigung der Saison mit Geisterspielen würde sich der Verlust demnach auf rund 600.000 Euro belaufen.

Bei der Managertagung am vergangenen Donnerstag sollen sich laut "Bild" die Mehrheit der Vereine für ein Modell mit Geisterspielen ausgesprochen haben. Komplett einig seien sich die Drittligisten aber nicht - nur 13 von 20 Vereine hätten demnach für diese Lösung gestimmt. Jena, Zwickau und Halle sollen unter anderem gegen den Plan votiert haben.

Rostock-Boss: Geisterspiele "die einzige Option"

"Geisterspiele bringen höhere Verluste, weil somit das Instrument der Kurzarbeit für uns entfällt und zusätzliche Kosten entstehen", argumentierte Jena-Geschäftsführer Chris Förster gegenüber der "Ostthüringer Zeitung". In der 3. Liga sind die meisten Klubs noch stärker auf Zuschauereinnahmen angewiesen als beispielsweise in der Bundesliga. Dazu muss aber auch gesagt sein, dass Jena bei aktuell 16 Zählern Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz kaum noch sportliche Chancen auf den Klassenerhalt hat.

Hansa-Rostock-Boss Robert Marien vertritt eine andere Meinung: "So lange es keinen durchdachten Masterplan gibt, wie es nach einem Saisonabbruch weitergeht, sind Geisterspiele aktuell die einzig mögliche Option", sagte er der "Bild". Allerdings würden die Zuschauereinnahmen bei den Hanseaten auch nur rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen.

Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen in der 3. Liga ist noch nicht gefallen. Aktuell ist der Neustart für den 16. Mai geplant. Ob dieser Plan realisierbar ist, hängt aber vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und der Genehmigung der Gesundheitsbehörden und der Politik ab. "Ziel der 3. Liga ist weiterhin, die Saison 2019/2020 fortzusetzen und zu einem sportlichen Ende zu bringen", erklärte der zuständige DFB am Donnerstag.

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