Choreographie bei TSV 1860 gegen Fortuna Köln

Sitzberger lobt "Münchner Löwen": "Wirklich die besten Fans der Welt"


Die Fanchoreografie der Löwenfans vor dem Spiel.

Die Fanchoreografie der Löwenfans vor dem Spiel.

Von Matthias Eicher

Sechzigs Vizepräsident Hans Sitzberger schwärmt von der großen Choreographie im letzten Heimspiel des TSV 1860 gegen Fortuna Köln - und lobt die wegen Pyrotechnik vielgescholtenen Initiatoren. Diese üben Kritik an Investor Ismaik und Geschäftsführer Gorenzel.

München - Was war das für eine einmalige Atmosphäre im letzten Heimspiel des TSV 1860 gegen Fortuna Köln (3:2). "Die Fans in unserer Kurve sind die besten Fans der Welt. Sie sind treu wie gute Freunde, für die nur Sechzig zählt." Stand auf riesengroßen Lettern geschrieben, von der Haupttribüne über Westkurve und Stehhalle bis zur eigentlichen Gästekurve, diesmal voller Löwen.

Dazu die entsprechende Musik des 1860-Fansongs "Stark wie noch nie" in voller Dröhnung aus den Boxen des Grünwalder Stadions. Weiß-blaues Fahnenmeer. Mit dieser Choreographie musste es ja klappen mit dem Klassenerhalt, wenngleich Sechzig seine Anhänger bis in die Schlussminuten zittern ließ.

Hans Sitzberger lobt "Münchner Löwen"

Sechzigs Vizepräsident Hans Sitzberger war es nach dem Heimsieg und dem damit vollbrachten Drittliga-Verbleib ein Anliegen, den Fans und allen voran den Initiatoren der außergewöhnlichen Aktion zu danken.

"Das war absolut einzigartig und sicher auch nicht ganz billig. Ich muss sagen: Wir haben wirklich die besten Fans der Welt", sagte Sitzberger der AZ in Anspielung auf den entsprechende Strophe des Fansongs "Stark wie noch nie", die auf einem XXL-Spruchband in allen vier Himmelsrichtungen an den Banden hing.

Gemeinsamer Support statt Pyrotechnik

Sechzigs Ultra-Gruppierung "Münchner Löwen" ist es, die hinter dem Spektakel steht. In der Vergangenheit waren die Ultras mehrfach wegen Abbrennen von Pyrotechnik aufgefallen, wurden dafür teils scharf kritisiert. Sitzberger dazu: "Ein solche Aktion muss man aber auch mal loben, denn sie hat gezeigt, dass es auch gemeinsam geht."

Mehrere Entgleisungen in den vergangenen Monaten dürften den klammen Sechzgern insgesamt eine empfindliche Strafe einbringen, doch im Heim-Finale blieben Leuchtfackeln und Rauchtöpfe aus.

Plakat gegen Gorenzel und Ismaik

Ganz ohne politische Botschaften ging es allerdings dann doch nicht in der Westkurve: Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel, einer der Kritiker von Sechzigs Pyro-Exzessen und zuletzt schon mehrfach in der Kurve unter Beschuss, wurde in einem Atemzug mit Investor Hasan Ismaik per Spruchband kritisiert: "Wir werden siegen und euch überleben."

Von einem Schulterschluss aller, wirklich aller Beteiligter - davon sind die Löwen nach wie vor weit entfernt.