Vorwürfe des Investors "hanebüchen"

Löwen-Präsidium stellt klar: "Hasan Ismaik ist kein Diskriminierungsopfer"


Neuer Schlagabtausch in Giesing zwischen Investor Hasan Ismaik (l.) und Präsident Robert Reisinger.

Neuer Schlagabtausch in Giesing zwischen Investor Hasan Ismaik (l.) und Präsident Robert Reisinger.

Von Michael Schleicher / Online

Nach den Diskriminierungs-Anschuldigungen von 1860-Investor Hasan Ismaik hat nun das Löwen-Präsidium reagiert. Sie weisen die Vorwürfe des Geldgebers als "hanebüchen" zurück und stellen klar: "Hasan Ismaik ist kein Diskriminierungsopfer"

München - Beim TSV 1860 hat sich ein neuer Nebenkriegsschauplatz aufgetan: Die Debatte um Diskriminierung im Profifußball. Hauptakteure im neuesten Giesinger Schlagabtausch: Investor Hasan Ismaik und das Löwen-Präsidium um Robert Reisinger.

Auslöser ist ausgerechnet der Erzrivale aus München: Ultras des FC Bayern haben beim Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim deren Mäzen Dietmar Hopp auf mehreren Bannern als "Hurensohn" beschimpft. Der Spielabbruch drohte, die Bayern-Bosse um Karl-Heinz Rummenigge und Herbert Hainer kündigten Konsequenzen an.

Ismaik kritisiert Löwen-Präsidium

In mehreren Facebook-Posts sprach sich Ismaik für das Vorgehen des deutschen Rekordmeisters aus und lobte die Reaktionen. Gleichzeitig erhob er Vorwürfe an sein eigenes Präsidium: Oberlöwe Reisinger würde Ismaik, der laut eigener Aussage selbst regelmäßig von den eigenen Fans beschimpft wird, zu wenig geschützt. Demnach würde sich Reisinger "wegducken, um seine Wähler und Unterstützer nicht zu verprellen".

Einen Tag später hat nun das Präsidium des TSV 1860 auf die Vorwürfe des Geldgebers reagiert und stellt bereits in der Überschrift der offiziellen Mitteilung klar: "Hasan Ismaik ist kein Diskriminierungsopfer"

Reisinger weist Vorwürfe entschieden zurück

Das Präsidium weist die Anschuldigungen Ismaiks entschieden zurück, die Vorwürfe seien "hanebüchen". "Zu keinem Zeitpunkt wurde Hasan Ismaik oder einer seiner Vertreter in München diskriminiert. Diskriminierung heißt, dass ein Mensch aufgrund bestimmter Merkmale wie seiner Hautfarbe, seines Alters, seines Geschlechts, seiner Herkunft, seiner sexuellen Orientierung, seiner Religion oder seiner körperlichen oder geistigen Fähigkeiten oder seiner körperlichen Erscheinungsbildes abgewertet oder benachteiligt wird. Das ist bei Hasan Ismaik in keiner Weise der Fall", führen Reisinger sowie die Vizes Hans Sitzberger und Heinz Schmidt in ihrem Statement aus.

Sollte Ismaik in der Vergangenheit von Fans kritisiert worden sein, dann nur, "weil seine wirtschaftlichen Entscheidungen, sein Verhalten und seine öffentlichen Einlassungen in bestimmten Situationen nicht mehr vermittelbar waren".

Es scheint wohl nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Ismaik auf diese Mitteilung des Präsidiums reagieren wird. Die Grünwalder Straße 114, sie hat wieder einen neuen Nebenkriegsschauplatz.

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