"F***t eure Mütter!"
"Sehr hohe Geldstrafe" gegen Ribéry nach Mega-Ausraster
6. Januar 2019, 10:19 Uhr aktualisiert am 6. Januar 2019, 15:38 Uhr
Üble Beleidigungen von Franck Ribéry. Der Franzose rastet nach der Kritik an seinem Goldsteak-Essen völlig aus und schreibt heftige Worte auf Twitter. Der FC Bayern lässt das nicht durchgehen.
Doha/München - Der FC Bayern reagiert auf den vulgären Twitter-Ausraster von Franck Ribéry. Sportdirektor Hasan Salihamidzic erklärte am Rande des Trainingslagers in Doha, dass der Klub "eine hohe Geldstrafe" gegen den Franzosen ausgesprochen habe.
Der Franzose hatte Journalisten und Kritiker auf übelste Weise beschimpft, woraufhin der FC Bayern ankündigte, dieses Verhalten nicht billigen zu wollen. Auch wenn man beim deutschen Rekordmeister dabei auf "eine private Angelegenheit" verwies: Ribéry sei während seines Urlaubs in Dubai wie viele andere Fußballstars - Salihamidzic nannte unter anderem Lionel Messi und Cristiano Ronaldo - in dieses Nobelrestaurant eingeladen gewesen. Es sei dort üblich, das Essen in einer besonderen Showeinlage - als Marketing-Gag des Restaurant-Besitzers - am Tisch präsentiert zu bekommen.
Im AZ-Video: Salihamidzic über die Geldstrafe für Ribéry
Salihamidzic: "Franck hat sich vor seine Familie gestellt"
"Daraufhin, dass das alles falsch dargestellt wurde, wurde er aufs Übelste beschimpft - aber nicht nur er, sondern auch seine hochschwangere Frau, sein Kind und seine Mama, die im Krankenhaus operiert wurde", sagte der Sportdirektor des FC Bayern am Sonntag in Doha vor Journalisten. Der 42-Jährige äußerte auch Verständnis für das Verhalten Ribérys: Er habe sich öffentlich "vor seine Familie gestellt und gewehrt, das sei in Ordnung so.
Dies sei "allerdings in einer Art und Weise" geschehen, "die der FC Bayern nicht akzeptieren darf und kann", heißt es im offiziellen Statement des Klubs. Salihamizdic: "Er hat Worte benutzt, die wir als FC Bayern München nicht akzeptieren können und die Franck als Vorbild, als Spieler des FC Bayern, nie benutzen darf. Ich habe gestern lange mit Franck gesprochen und ihm mitgeteilt, dass er eine hohe Geldstrafe bekommen wird. Diese Strafe hat er akzeptiert." Wie hoch die Geldstrafe genau ist, dazu wollte Salihamidzic nichts sagen, sie werde aber "sehr hoch ausfallen".
Der Franzose soll sich intern entschuldigt haben. Am Sonntag nahm der 35-Jährige normal am Training teil. Wie auch die AZ berichtete, hatte Ribéry in einem Restaurant in Dubai ein mit Blattgold verziertes Steak gegessen. Kostenpunkt rund 1.200 Euro. Ribery selbst hatte auf Instagram und Twitter ein Video gepostet, das ihn beim Salzen des Steaks zeigt.
Franck Ribéry rastet verbal aus
In seiner Botschaft schlug Ribéry gegen alle Kritik(er) zurück. Mit drastischen Worten. "Ich werde von diesen Pseudo-Journalisten immer wieder für meine Handlungen kritisiert (das jüngste Beispiel: Der Preis meines Essens!)." Wenn er aber Gutes tue, werde das nicht honoriert: "Warum berichten die Massenmedien darüber nicht? Sie sprechen lieber über die Ferien, die ich mit der Familie verbringe. Sie scannen meine Handlungen und das, was ich esse. Für diese Art von Sinnlosigkeiten haben sie den Raum."
Danach ließ der 35-Jährige dann richtig Dampf ab. "Zu den Neidern und Rassisten, die nur wegen eines löchrigen Kondoms auf der Welt sind: F***t eure Mütter, eure Großmütter und euren Stammbaum", schreibt Ribéry. Sein Erfolg beruhe nur auf ihm und seinen Nächsten, die an ihn geglaubt haben. Alle anderen seien nur Steinchen in seinen Schuhen, so der Franzose weiter.
Auch Ribérys Frau meldete sich zu Wort
Vor Ribérys Ausraster hatte sich bereits Wahiba, die Ehefrau des Franzosen zu Wort gemeldet. Bei Instagram schrieb sie mit Bezug auf einige kritische Kommentare von Fans zu dem Steak-Video: "Macht euch keine Sorgen, uns geht's gut. Wir sind erfreut zu sehen, dass ihr uns bis in die Küche verfolgt. Ich erspare euch den Rest, ich bin kurz vorm Erbrechen, glaubt mir. Armes Frankreich, dass es so viele Idioten und Arschlöcher gibt."
Auch Bayern-Trainer Niko Kovac wurde am Samstag zu Ribérys Goldsteak-Verzehr befragt. Der Coach reagierte überrascht, er hatte das Video laut eigener Aussage noch nicht gesehen. "Ich habe keine sozialen Netzwerke", erklärte Kovac. Grundsätzlich müsse aber "jeder selbst entscheiden, was und wie er es macht", so der Trainer weiter: "Das ist ein Teil der Demokratie. Wir sollten nicht urteilen über jemand anderen, sondern jeder bei sich anfangen."
Ribéry selbst übrigens wollte sich - zumindest fernab der sozialen Netzwerke - nicht mit Journalisten oder Fans auseinandersetzen. Er ließ sich nach dem Vormittagstraining per Golfcart exakt so vor's Teamhotel fahren, dass er und Kumpel David Alaba nicht an den wartenden Fans vorbeigehen mussten.
Am Sonntag erschien Ribéry dann wieder sichtlich gut gelaunt beim Training. AZ berichtet im Newsblog vom Trainingslager in Doha.