Nie mehr "vergifteter Kurs"

Präsidium des TSV 1860 erklärt Position zu Ismaik-Darlehen


Löwen-Vize Hans Sitzberger (li.) und 1860-Präsident Robert Reisinger.

Löwen-Vize Hans Sitzberger (li.) und 1860-Präsident Robert Reisinger.

Von Markus Giese

Im Vereinsmagazin erklärt das 1860-Präsidium die aktuelle Marschroute in Bezug auf die Finanzierung des Vereins. Man habe nichts gegen den Investor, doch eine Konsolidierung müsse mit einer Emanzipierung vom Geldgeber einhergehen.

München - Das Präsidium des TSV 1860 hat sich im neusten Vereinsmagazin der Sechzger mit einer ausführlichen Erklärung der eigenen Strategie und der ablehnenden Haltung gegenüber dem Investitionskurs von Geldgeber Hasan Ismaik in den vergangenen Jahren zu Wort gemeldet. "Weitere Kreditaufnahmen bei unserem Mitgesellschafter können kein sinnvolles Finanzierungsinstrument für die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA mehr sein", verteidigen Präsident Robert Reisinger sowie seine beiden Stellvertreter Hans Sitzberger und Heinz Schmidt Sechzigs neuen Weg: "Die Gesellschaft darf die Kosten ihres Betriebs nicht weiter auf die Zukunft verschieben; das Wirtschaftsunternehmen auf Pump frisst den Klub sonst auf."

Präsidium will TSV 1860 aus der Abhängigkeit befreien

Die Vereinsbosse bieten Ismaik einmal mehr seine Unterstützung in Form von Sportsponsoring an, weitere Darlehen vergleichen sie mit einem "vergifteten Kurs." Dabei stellen Reisinger und Co. klar: Man habe nichts gegen den Jordanier, sondern gegen eine "seit mindestens eineinhalb Jahrzehnten (…) etablierte Form des Wirtschaftens, die den Klub immer wieder in schwere Zwangslagen geführt und in Abhängigkeiten verstrickt" habe. Daraus müsse sich Sechzig "befreien", wobei besagte mit einem Konsolidierungskurs verknüpfte Emanzipierung "nicht ohne Schmerzen" möglich sei.

"Randpositionen" wie Champions-League-Träumer oder Anhänger des traditionellen Vereinsfußballs dürften das Handeln des Präsidiums könnten "nicht Grundlage unseres Handelns im Präsidium sein." Vielmehr bitte man alle Beteiligte um eine sachlichen Austausch von Argumenten. Die Kluboberen scholossen sich zudem der Aussage von Geschäftsführer Michael Scharold im Interview mit der "Süddeutschen" an, der TSV habe die "potentielle Wirtschaftskraft, die es ermöglicht, aus eigenen Mitteln in den Bundesliga-Fußball zurückzukehren."

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