Anfeindungen gegen Hopp

Polizeikreise: FC-Bayern-Fans bastelten Hass-Plakate im Block


Eines der Schmähplakate gegen Dietmar Hopp.

Eines der Schmähplakate gegen Dietmar Hopp.

Von Michael Schleicher / Online

Die Schmähplakate gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp sollen offenbar erst während des Spiels im Bayern-Block zusammengestellt worden sein. Der DFB hat inzwischen angekündigt, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten.

Sinsheim/München - Die Schmäh-Spruchbänder von Bayern-Fans gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp sind offenbar während des Spiels im Gästeblock zusammengestellt worden. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Polizeikreisen.

Die Gäste-Fans hatten dort zuvor eine Choreographie zum 120. Vereinsjubiläum der Münchner mit vielen einzelnen Plakaten gezeigt. Einsatzpolizisten berichteten am Samstagabend in Sinsheim, dass Fans größere Mengen an Klebebänder mit in die Arena genommen hätten - offiziell, um damit Fahnen an den Stangen zu befestigen. Diese seien aber dazu verwendet worden, um aus einzelnen Plakaten die Banner zu basteln.

Bayern-Fans hatten Hopp mit zwei Spruchbändern schwer beleidigt, das Bundesliga-Spiel (6:0 für Bayern) bei der TSG war daraufhin zweimal von Schiedsrichter Christian Dingert unterbrochen werden. In den letzten 13 Minuten spielten die beiden Mannschaften nur noch symbolisch den Ball hin und her, während Hopp und Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge am Spielfeldrand standen und applaudierten.

Rummenigge: "Ich werde mich nicht mehr wegducken"

Rummenigge selbst will sich künftig selbst noch stärker gegen Hass und Hetze positionieren. "Es muss aufhören. Ich werde mich mit dem heutigen Tag nicht mehr wegducken. Auch auf die Gefahr hin, dass ich irgendwann mit Leibwächtern durch die Gegend laufen muss", sagte der Vorstandsvorsitzende nach der Partie.

Die doppelte Unterbrechung hieß Rummenigge gut. "So, wie es heute gemacht worden ist, war es richtig, und so ist es auch ein Zeichen für die Kurve. Diese Leute, die sich geoutet haben, das sind Feinde des Fußballs. Sie sagen immer, es ist unser Verein. Nein, es ist nicht ihr Verein. Wir wollen mit diesen Leuten in unserem FC Bayern nichts zu tun haben", sagte der Funktionär. Man habe das Gastspiel im Kraichgau extra filmen lassen und wolle nun Konsequenzen ziehen.

DFB-Kontrollausschuss leitet Ermittlungen ein

Währenddessen hat der DFB-Kontrollausschuss angekündigt, nach den Beleidigungen gegen Hopp ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Dies werde Anfang der Woche geschehen, bestätigte der Deutsche Fußball-Bund am späten Samstagabend.

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