French Connection

Magnifique! Warum die Franzosen für Bayern so wichtig sind


Franzosen-Power für den FC Bayern: Benjamin Pavard, Kingsley Coman, Lucas Hernández und Corentin Tolisso (von links).

Franzosen-Power für den FC Bayern: Benjamin Pavard, Kingsley Coman, Lucas Hernández und Corentin Tolisso (von links).

Von Guido Verstegen / Online

Beim 3:0-Sieg auf Schalke nominiert Bayern-Trainer Niko Kovac gleich vier Franzosen für die Startelf - das gab es noch nie in der Bundesliga-Historie.

München - An seinen französischen Importen hatte der FC Bayern eigentlich immer viel Freude - nur einmal lag der Klub richtig daneben. Jean-Pierre Papin, einst Europas Fußballer des Jahres und Champions-League-Sieger mit dem AC Mailand, kam 1994 als Weltstar nach München.

Was damals aber nur die Wenigsten wussten: Papin hatte seinen Zenit bereits überschritten, er schoss nur sechs Tore in 40 Spielen für Bayern, nach zwei Spielzeiten war er wieder weg - immerhin als amtierender Uefa-Cup-Sieger.

Lizarazu, Sagnol, Ribéry - sie alle waren Volltreffer

Der Name Papin aber blieb vor allem deshalb in Erinnerung, weil Franz Beckenbauer ihn nicht richtig aussprechen konnte. "Schapapapa", sagte der Kaiser in seiner unnachahmlichen Art. Papin und Bayern - das passte nicht.

Doch es blieb die Ausnahme in der Geschichte der bayerisch-französischen Freundschaft. Bixente Lizarazu, Willy Sagnol, Valérien Ismaël und vor allem natürlich Franck Ribéry: Sie alle hatten nach Papin eine große Zeit in München, prägten den Klub.

Und so sind auch im Kader der aktuellen Saison gleich mehrere Franzosen vertreten, beim Auswärtsspiel auf Schalke (3:0) am vergangenen Samstag standen mit Lucas Hernández, Benjamin Pavard, Corentin Tolisso und Kingsley Coman sogar vier von ihnen in der Bayern-Startelf: Quatre Bavarois! Das gab es noch nie in der Historie der Bundesliga. Magnifique - ausgezeichnet!

Die AZ erklärt, warum die French Connection so wichtig für den FC Bayern ist.

Lucas Hernández (23)

Feierte gegen Schalke sein Startelf-Debüt: Rekord-Neuzugang Lucas Hernández.

Feierte gegen Schalke sein Startelf-Debüt: Rekord-Neuzugang Lucas Hernández.

Der 80-Millionen-Euro-Einkauf stand gegen Schalke zum ersten Mal in der Startelf, nach seiner Knie-OP im Februar ist er schon wieder in einer ordentlichen Verfassung. "Ich musste hart arbeiten", sagte der Verteidiger: "Nach so langer Zeit wieder zu spielen, ist das Beste, was mir passieren konnte."

Hernández ist voll des Lobes für seinen neuen Klub. "Es ist ein sehr großer Verein, einer der besten der Welt. Wir wollen in allen Wettbewerben mitmischen und das Maximum herausholen", sagte er. Dabei soll Hernández als Säule in der Abwehrmitte mithelfen.

Benjamin Pavard (23)

Außen- statt Innenverteidigung: Benjamin Pavard ist vielseitig einsetzbar.

Außen- statt Innenverteidigung: Benjamin Pavard ist vielseitig einsetzbar.

"In der Innenverteidigung ist Benji eine sehr, sehr große Bereicherung", sagte Trainer Niko Kovac. Wie Weltmeister-Kollege Hernández kann Pavard auch als Außenverteidiger agieren. Sowohl im Pokalspiel gegen Cottbus als auch in den beiden Bundesliga-Partien gegen Hertha BSC und Schalke stand Pavard in der Startelf.

Er ist auf dem besten Weg, das Abstiegsjahr mit dem VfB Stuttgart hinter sich zu lassen.

Corentin Tolisso (25)

Corentin Tolisso durfte in dieser Saison bislang immer in der Startelf ran.

Corentin Tolisso durfte in dieser Saison bislang immer in der Startelf ran.

Auch der Mittelfeld-Renner hat eine schwierige Zeit hinter sich. Acht Monate konnte Tolisso in der Vorsaison wegen einer schweren Knieverletzung nicht spielen, im Pokalfinale kehrte er dann zurück - und weinte Tränen der Rührung.

Kovac ist ein Fan des Weltmeisters, ließ ihn in dieser Saison immer in der Startelf ran. Doch Tolisso wird noch einige Spiele brauchen, um sein altes Topniveau zu erreichen.

Kingsley Coman (23)

Kingsley Coman wirbelte auch gegen Schalke wie gewohnt auf dem linken Flügel.

Kingsley Coman wirbelte auch gegen Schalke wie gewohnt auf dem linken Flügel.

Bereits seit 2015 ist der Außenstürmer im Team - und längst nicht mehr wegzudenken. Coman soll auf der linken Flanke langfristig Ribéry (36) beerben, den früheren König von München, der jetzt in Florenz spielt.

"Franck ist ein großartiges Beispiel für mich", sagte Coman der AZ. Ach ja, nicht vergessen: Mit Michael Cuisance (20) gibt es noch einen fünften Franzosen im Kader, der auf sein Pflichtspiel-Debüt wartet. Die Grande Nation ist weiter sehr groß vertreten beim FC Bayern.

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