1860 München

Kult-Trainer Lorant schießt scharf: "1860 beerdigt sich selbst"


Werner Lorant.

Werner Lorant.

Von Redaktion idowa

1860-Kult-Trainer Werner Lorant spricht über die aktuelle Situation bei den Münchner "Löwen" und Investor Hasan Ismaik.

Es sind turbulente Zeiten bei Fußball-Zweitligist TSV 1860 München - wieder einmal. Sportlich befindet man sich trotz großer Investitionen im Sommer erneut im Abstiegskampf, Trainer Kosta Runjaic musste gehen. Auch unter Interimstrainer Daniel Bierofka gab es im ersten Spiel eine Niederlage (1:2 in Braunschweig). Und zu allem Überfluss sorgt der Verein einmal mehr für Nebenkriegsschauplätze, indem zunächst ein Medienboykott verkündet und den 1860-Reportern später sogar ein Hausverbot für das Trainingsgelände erteilt wurde. Kult-Trainer Werner Lorant spricht im Interview mit der Münchner Abendzeitung über die aktuelle Situation bei den "Löwen".

Werner Lorant über...

...den Rundumschlag von Investor Hasan Ismaik und die Rücktritte der Verwaltungsräte Karl-Christian Bay und Christian Waggershauser: "Ich habe keine Worte mehr für das, was da passiert - und das muss was heißen. Dass Ismaik Gründe für den Misserfolg sucht, ist doch ganz normal: Er hat viel Geld investiert und es passiert nix. Nur leider zieht er die völlig falschen Schlüsse. Diese Verschwörungstheorien sind doch Blödsinn. Wieso können bei Sechzig nicht einmal alle zusammenarbeiten? Das schadet alles dem Verein."

...den Medienboykott: "Sowas habe ich ja noch nie erlebt. Was soll das? Du brauchst die Presse im Fußball. Man muss auch wissen, dass München eine Medienstadt ist. Dass man dort kritisiert wird, ist normal: Wenn du nicht gut spielst, kriegst du auf die Fresse. Gehört doch dazu! Ich war früher auch manchmal auf die Medien sauer. Das muss auch Ismaik verkraften. Fertig! So beerdigt sich Sechzig noch selbst. Die Zuschauer laufen ja jetzt schon weg."

...das Profil des neuen "Löwen"-Trainers: "Wenn ich höre, dass ein englischer Trainer kommen soll, wird mir schlecht. Für die deutsche zweite Liga? Von was träumen die alle? Bis der sich zurechtgefunden hat, ist die Saison rum. Sechzig braucht einen erfahrenen Mann, der die zweite Liga kennt. Und er braucht Autorität, denn du kannst bei Sechzig nicht rumeiern. Machen dort eh schon genug."