Poker um Chelsea-Talent
Kampf um Hudson-Odoi: Was für den FC Bayern spricht - und was für Liverpool
24. Januar 2019, 12:20 Uhr aktualisiert am 24. Januar 2019, 12:20 Uhr
Beim Werben um Chelseas Callum Hudson-Odoi bekommt der FC Bayern Konkurrenz von Klopps FC Liverpool. Mischt auch RB Leipzig mit? "Fakt ist, dass er ein außergewöhnliches Talent ist", schwärmt Michael Ballack.
München - Michael Ballack hat vier Jahre für den FC Chelsea gespielt, in 167 Spielen immerhin 25 Tore erzielt. Bis heute pflegt der frühere Bayern- und DFB-Star gute Kontakte zu dem Klub aus Westlondon. Und so interessiert sich Ballack auch für das Gerangel um Toptalent Callum Hudson-Odoi (18), das zwischen seinen Ex-Vereinen gerade stattfindet.
"Fakt ist, dass er ein außergewöhnliches Talent ist", sagte Ballack bei Omnisport über Hudson-Odoi, den die Bayern gern schon im Winter verpflichten würden. Das aktuelle Angebot liegt bei umgerechnet 39 Millionen Euro.
Doch Chelsea versucht, den Youngster von einem Verbleib zu überzeugen - mit einem Wochengehalt von angeblich 96.000 Euro. Und mit mehr Spielzeit: "Er ist jetzt immer wieder bei Chelsea dabei, hat da Einsätze, zeigt auch seine Stärken", erklärte Ballack. Aus Sicht des ehemaligen Kapitäns der Nationalmannschaft gelte es für Chelsea abzuwägen, "ob man den Spieler behalten will oder ihn vielleicht nur ausleiht". Das sei ja die Philosophie von vielen Topklubs, so Ballack weiter: "Die Spieler auszubilden und ihnen dann auch die Möglichkeit zu geben, zu spielen. Das ist das Allerwichtigste in den jungen Jahren."
Hasan Salihamidzic schwärmt von Hudson-Odoi
Ob Bayern allerdings bei einem Leihgeschäft oder möglichen Rückkaufklauseln mitmacht, ist fraglich. Die Münchner wollen den Spieler "unbedingt" verpflichten, wie Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagte. Und zwar fest: "Er ist dribbelstark, schnell und hat einen guten Zug zum Tor. Er hat großes Potenzial, sich zu entwickeln, und würde uns sicher gut zu Gesicht stehen", ergänzte Brazzo.
Offenbar bekommt Bayern beim Werben um Hudson-Odoi aber namhafte Konkurrenz. Wie die "Sport Bild" berichtet, hat neben RB Leipzig auch der FC Liverpool seine Fühler nach dem Engländer ausgestreckt. Anfang Januar soll es ein Treffen zwischen Hudson-Odoi, dessen Bruder und Berater sowie einem Liverpool-Mitarbeiter gegeben haben.
Der Kampf um Callum - jetzt mischt auch Jürgen Klopp mit! Und das ist äußerst brisant. Schließlich treffen beide Klubs im Achtelfinale der Champions League (19. Februar und 13. März) aufeinander. Ob Hudson-Odoi dann bereits auf einer der beiden Seiten spielt? Nach AZ-Informationen steht für den Youngster trotz der Chelsea-Bemühungen weiter fest, dass er den Klub noch im Winter verlassen will. Seine erste Option ist nach wie vor der FC Bayern. Bei einem finanziellen Wettbieten mit Liverpool könnte es für die Münchner allerdings schwierig werden.
FC Liverpool mit großen Investitionen
Klopps Team wird von einem milliardenschweren Besitzer gestützt, der Fenway Sports Group aus den USA. Seit Klopp 2015 das Traineramt übernommen hat, durfte er schon 13 Spieler verpflichten - für insgesamt mehr als 436 Millionen Euro Ablöse. Eine andere Welt!
Doch Bayern bemüht sich weiter um Hudson-Odoi. "Wir haben sehr gute, vernünftige Gespräche mit Chelsea geführt. Wir warten ab", sagte Salihamidzic. Der Poker könnte sich bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar fortsetzen, das Duell mit Klopp sogar noch länger.
Denn auch im Fall Timo Werner (22) deutet sich ein Zweikampf zwischen Bayern und Liverpool an. Wie die AZ weiß, beobachtet der Klopp-Klub den Leipzig-Stürmer intensiv. Wer setzt sich bei Werner und Hudson-Odoi durch?