17-Jähriger in der Regionalliga Bayern

Joshua Zirkzee: Er ist die größte Offensivhoffnung des FC Bayern


Top-Talent des FC Bayern: Joshua Zirkzee

Top-Talent des FC Bayern: Joshua Zirkzee

Von Bernhard Lackner

Joshua Zirkzee trifft für den FC Bayern reihenweise in der Junioren-Bundesliga und -Champions-League. Beim deutschen Rekordmeister ist der niederländische Angreifer eine der großen Zukunftshoffnungen. Die AZ stellt das größte Sturmtalent der Münchner vor.

München - Hermann Gerland wählte gewohnt nüchterne Worte. "Wir freuen uns, mit Joshua ein sehr gutes Talent verpflichtet zu haben", sagte der damalige Chef des FC Bayern Campus im Oktober 2017. Der junge Mann bringe physisch und spielerisch viel Qualität mit und verfüge über einen starken Abschluss, so der "Tiger" weiter. Dass sich der deutsche Rekordmeister mit Joshua Zirkzee eines der umworbensten Offensivtalente Europas geschnappt hatte, lässt sich aus diesen Aussagen nur schwer herauslesen.

Tatsächlich setzten sich die Münchner im Werben um den damals 16-Jährigen gegen eine Reihe europäischer Top-Klubs durch: Unter anderem Arsenal London und Manchester United sollen an Zirkzee Interesse gehabt haben, für den FC Everton absolvierte er sogar schon ein Freundschaftsspiel. Am Ende entschied sich das Top-Talent von Feyenoord Rotterdam aber für einen Wechsel nach München. Es sollte die richtige Entscheidung sein.

FC Bayern: Zirkzee mit beeindruckender Quote

Seit seinem Wechsel geht es für Zirkzee nämlich steil bergauf: 25 Torbeteiligungen in 21 Partien standen nach seiner Debütsaison im Trikot der Roten zu Buche. Auch dank ihm erreichte die U17 des Rekordmeisters das Finale der Junioren-Bundesliga, musste sich dort erst gegen Borussia Dortmund geschlagen geben. Auch dem Trainerstab der Profis sind die überragenden Leistungen des niederländischen U19-Nationalspielers nicht verborgen geblieben.

Zur Belohnung für seine starke Debütsaison durfte Zirkzee im Sommer vergangenen Jahres mit dem Profi-Team die Vorbereitung absolvieren. Schon bei seinem ersten Auftritt, einem Testspiel gegen Paris Saint-Germain, stellte der 17-Jährige seine enormen Abschlussqualitäten mit einem blitzsauberen Treffer unter Beweis.

Joshua Zirkzee im Gespräch mit Niko Kovac während der Sommer-Vorbereitung 2018.

Joshua Zirkzee im Gespräch mit Niko Kovac während der Sommer-Vorbereitung 2018.

Auch in dieser Saison stellte Zirkzee seine enorme Torgefährlichkeit unter Beweis. In 22 Partien für die A-Jugend der Bayern erzielte er 18 Treffer und bereitete fünf weitere vor. Im November durfte der 17-Jährige erstmals bei der U23 ran. Nach seinem Dreierpack im Startelf-Debüt gegen Schalding-Heining wurde er endgültig in die Reserve der Münchner befördert.

Kein Zufall, glaubt man Holger Seitz. Er trainierte Zirkzee bereits in der U17, nun arbeitet er in der U23 mit dem Torjäger zusammen. "Wenn ein Junge talentiert ist, dann bringt er schon einmal die Voraussetzungen mit. Wenn er dann auch noch vom Kopf her klar ist, Ratschläge annimmt und im Training umsetzt, dann wird er sich automatisch weiterentwickeln", sagte Seitz jüngst über seinen Schützling, dem er "ein Gesamtpaket, das nur ganz wenig andere haben" bescheinigt.

Tätlichkeit: Zirkzee zuletzt mit Aussetzer

Beim Spiel der Bayern-Reserve bei Viktoria Aschaffenburg (3:2) am 9. April leistete sich Zirkzee jedoch einen Aussetzer. In der 68. Minute sah der Youngster nach einer Tätlichkeit die Rote Karte - der Heißsporn hatte im Strafraum gleich gegen zwei Gegenspieler den Ellbogen ausgefahren.

FC Bayern: Wird Zirkzee der Lewandowski-Backup?

Wie lange Zirkzee bei den Bayern-Amateuren spielt, ist derweil noch offen. Einem Bericht des "kicker" zufolge gibt es beim Rekordmeister Überlegungen, den 17-Jährigen zur neuen Saison endgültig in den Profikader zu befördern. Dort fehlt nach dem Winter-Verkauf von Sandro Wagner ein klassischer Mittelstürmer neben dem gesetzten Robert Lewandowski.

Die Bundesliga sei ohnehin sein Ziel, betonte Zirkzee zuletzt, "am besten so schnell wie möglich". Die Anlagen dazu hat er, das weiß auch Hermann Gerland. Und der muss schließlich wissen, wovon er spricht.