Der FC Bayern gewinnt glücklich beim SC Freiburg mit 3:1. Der umjubelte Mann ist ein 18-jähriger Wuschelkopf von den Amateuren. Joshua Zirkzee feiert ein denkwürdiges Bundesliga-Debüt.

München - Etwas erstaunlich war diese Einwechslung schon. Hansi Flick nahm in der 90. Minute Superstar Philippe Coutinho runter und brachte einen 18-Jährigen von den Amateuren. Die Bayern waren zu diesem Zeitpunkt kräftig am Schwimmen - das zwischenzeitliche 1:1 beim SC Freiburg war für den Rekordmeister schmeichelhaft. War das wirklich der richtige Zeitpunkt, um Top-Talent Joshua Zirkzee sein Bundesliga-Debüt zu bescheren?

Doch es wurde ein hollywoodreifes Debüt: Zwei Minuten später spitzelte Zirkzee den Ball durch die Beine von SC-Keeper Mark Flekken. Nach diesem Lucky Punch war der Widerstand der tapferen Freiburger gebrochen. Die Bayern gewannen am Ende mit 3:1 - glücklich, aber wichtig. Die direkte Konkurrenz ließ viele Punkte liegen. Bayern ist wieder bis auf vier Punkte an Tabellenführer RB Leipzig dran.

Zirkzee: Profi-Debüt für den FC Bayern gegen Tottenham

Und der umjubelte Held war nicht etwa Superstar Robert Lewandowski, sondern ein 18-jähriger Wuschelkopf - wie aus einem Drehbuch eben. "Ich habe mir gedacht, wenn eine Flanke kommt, dann kann er sie reinmachen", erklärt Flick die Einwechslung des 1,93-Meter-Schlacks bei "Sky". Er sollte Recht behalten, auch wenn Zirkzee sein Tor mit dem Fuß erzielte. Es war Zirkzees erster Ballkontakt in der Bundesliga.

Beim FC Bayern hoffen sie, dass dieser Abend nur der Anfang war. Der Niederländer, der 2017 von Feyenoord Rotterdamm nach München kam, gilt als Riesentalent. "Das ist ein richtig guter Junge, eines der größten Talente in unserer Akademie", lobt auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic nach dem Spiel in der Mixed Zone.

Flick verhalf ihm beim 3:1-Sieg gegen Tottenham Hotspur in der Champions League bereits zu seinem Profi-Debüt. Bei der zweiten Mannschaft in der 3. Liga ist der junge Holländer meist gesetzt, die Bayern verlängerten seinen Vertrag im September bis Juni 2023.

Zirkzee in der 3. Liga noch ohne Tor

"Joshua ist jetzt drei Wochen dabei, die Entwicklung finde ich bemerkenswert. Heute hat er sich selbst belohnt und auch die Mannschaft", lobt Flick seinen Youngster nach dem Spiel. Allerdings bremst er auch gleich die Euphorie. Als "Sky"-Experte Ewald Lienen den Youngster mit Ruid Guillt vergleicht, meint Flick schnell: "Jetzt bleiben wir mal schön auf dem Boden."

Damit wären wohl alle gut beraten. Der 18-Jährige bringt zwar beeindruckende physische Vorraussetzungen mit und ist für einen Mittelstürmer auch technisch beschlagen - in der 3. Liga wartet er aber noch auf sein erstes Tor. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis Zirkzee voll bei den Profis mitmischen kann.

Aber sein Debüt hätte auch Hollywood nicht besser schreiben können.

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