Doch nicht wegen Wechsel-Aussage

Geldstrafe vom FC Bayern: Renato Sanches schwänzte Trainingseinheit!


Hatte es nach der Partie gegen Berlin ganz eilig: Renato Sanches.

Hatte es nach der Partie gegen Berlin ganz eilig: Renato Sanches.

Von Michael Schleicher / Online

Niko Kovac bestätigt die Geldstrafe für Renato Sanches. Der Grund dafür war jedoch nicht der öffentlich geäußerte Wechselwunsch des Portugiesen. Demnach hat der 22-Jährige die Trainingseinheit nach dem Hertha-Spiel geschwänzt!

München - Niko Kovac klärt auf: Ja, Renato Sanches habe eine Geldstrafe bekommen. Jedoch nicht für seinen öffentlich geäußerten Wechselwunsch nach dem 2:2 gegen Hertha BSC. Der junge Portugiese musste eine Strafe zahlen, weil er die Trainingseinheit nach der Partie geschwänzt hat!

"Es gab eine Geldstrafe, das ist richtig. Aber nicht deswegen, weil Renato etwas nach dem Spiel gesagt hat, sondern einzig und allein deswegen, weil er das Training nach dem Spiel nicht mitgemacht hat", erklärte der Bayern-Coach bei der Pressekonferenz am Donnerstagmittag. "Diejenigen, die nicht gespielt haben, haben dann mit Holger Broich (Fitness-Coach der Bayern, d. Red.) nach dem Spiel draußen noch Läufe gemacht, also einen physischen Reiz bekommen. Da war er schon in der Kabine, hat sich geduscht und ist nach Hause gefahren. Das war der Grund."

Wenig später wurde Kovac noch konkreter: "Es war eine Trainingseinheit, die letzten Endes nicht stattgefunden hat. Das können wir ja nicht einfach so liegen lassen. Dass jemand enttäuscht ist, das gehört dazu."


Sanches wurde beim Liga-Auftakt gegen die Hauptstädter erst in der 85. Minute eingewechselt. Nach der Partie äußerte er gegenüber den Journalisten in der Mixed Zone seinen Unmut und sprach offiziell davon, den Verein verlassen zu wollen.

Kovac schließt Sanches-Transfer nicht aus

Sein Wunsch könnte sich möglicherweise noch erfüllen: Berichten zufolge soll der OSC Lille Interesse am Portugiesen haben. Auch die Bayern-Verantwortlichen scheinen einem Verkauf nicht mehr ganz abgeneigt zu sein. "Wir haben bis zum 2.9. noch ein Fenster auf. Und man kann in diesem Geschäft nie hundertprozentig davon ausgesehen, dass es jetzt zu Ende ist", so Kovac am Donnerstag. "Klar, die Unzufriedenheit ist da - das ist auch gut für die Fußballer, jeder will spielen. Aber bei Bayern München ist die Konkurrenzsituation immer sehr groß. Wir werden abwarten. Jetzt legen wir den Fokus erstmal auf Schalke - alles andere wird kommen oder auch nicht."

Trotz allem bringt Kovac Verständnis für seinen jungen Schützling auf: "Der Renato ist ein super Junge. Ich verstehe ihn ja auch. Es ist ja nicht so, dass ich keine Empathie besitze. Ich war ja auch Spieler und ich weiß, was er fühlt. Aber oftmals verstehen die Spieler nicht, wie der Trainer fühlt, wie der Trainer denkt. Natürlich sieht jeder nur sich, aber ich versuche schon, jeden korrekt zu behandeln, was in dem Gebilde ja nicht einfach ist. Letzten Endes ist Renato immer einer, der wirklich ein großes Herz hat, auch wenn er sich so äußert, das er weg will. Das ist doch okay."

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