Auf Abschiedstour
Boateng und Sanches: Zwei Bayern-Stars dürfen den FC Bayern noch verlassen
22. August 2019, 18:49 Uhr aktualisiert am 23. August 2019, 10:38 Uhr
Jérôme Boateng und Renato Sanches dürfen Bayern noch verlassen, wenn es attraktive Angebote gibt. "Man muss abwägen, wenn Spieler unzufrieden sind", sagt Trainer Niko Kovac. Kommt Marc Roca?
München - Bei Schalke 04 kann man beruhigt sein: Der "kleine Magier" des FC Bayern, Neuzugang Philippe Coutinho, wird beim Duell am Samstag noch keine Zauberstücke vorführen dürfen - zumindest nicht als Startelfspieler der Münchner. "Auch wenn viele wollen, dass er gleich spielt: Wir werden ihn nicht verheizen", sagte Bayern-Trainer Niko Kovac am Donnerstag: "Er ist noch nicht soweit."
Coutinho: Bedrohung von der Ersatzbank
Ein vernünftiger Plan - natürlich. Coutinho, die neue Attraktion der Liga, hat erst am Dienstag seine erste Übungseinheit in München absolviert. Durch die Teilnahme an der Copa América im Sommer mit dem brasilianischen Nationalteam fehlt dem Mittelfeldstar noch Trainingsrhythmus. Als Joker reist Coutinho aber sehr wohl mit nach Gelsenkirchen - als Bedrohung von der Ersatzbank.
Auch Renato Sanches gehört dem Bayern-Kader an, für den Portugiesen könnte es die letzte Dienstreise mit dem Meister sein. Denn Sanches will weg - und Bayern ist bereit, ihn ziehen zu lassen.
Kovac erklärte, dass er mit dem aktuellen Kader glücklich sei, doch man müsse eben "immer abwägen, wenn Spieler unzufrieden sind". Und das ist Sanches zweifellos, nach dem 2:2 gegen Hertha BSC in der Vorwoche drängte er öffentlich auf einen Wechsel. Am Folgetag kassierte der Portugiese eine Geldstrafe - aber aus einem anderen Grund, wie Kovac verriet: "Er hat das Training nach dem Spiel nicht mitgemacht." Die Reservisten mussten nach Abpfiff noch Sprints in der Allianz Arena absolvieren. Sanches verschwand aber gleich in die Kabine. Das könne man nicht zulassen, erläuterte Kovac.
Sanches weiter beim FC Bayern? Unvorstellbar!
Eine erfolgreiche Sanches-Zukunft bei Bayern ist kaum noch vorstellbar. Laut französischen Medienberichten will der OSC Lille Sanches verpflichten, die Verhandlungen mit Bayern sollen schon begonnen haben. Und auch Sanches kann sich einen Wechsel nach Frankreich offenbar gut vorstellen. Das sieht nach Abschied aus. Der Portugiese habe ein "großes Herz", sagte Kovac, er sei ein "super Junge". Und doch: Ausreichend Spielzeit kann er Sanches trotz einer guten Vorbereitung nicht garantieren. "Das Transferfenster ist bis zum 2. September offen", ergänzte der Coach.
Gut möglich also, dass Sanches Bayern verlässt - und die Münchner wiederum Ersatz im zentralen Mittelfeld verpflichten: Marc Roca von Espanyol Barcelona. "Nach wie vor sind sehr große europäische Klubs an Marc interessiert. Ein Wechsel ist weiter möglich, aber auch ein Verbleib bei Espanyol", erklärte Rocas Berater Juan Manuel Mata Rodriguez bei "Sky". Allerdings müsse Bayern die Ablöse in Höhe von 40 Millionen Euro für Roca bezahlen, so Berater Mata Rodriguez: "Es gibt eben Dinge im Leben, über die verhandelt man nicht."
Boateng-Wechsel: Bislang fragte kein Spitzenclub an
Bayerns Abwehrstar Jérôme Boateng wird es genauso sehen. Für den Weltmeister ist zum Beispiel nicht verhandelbar, dass er weiter auf europäischem Toplevel spielen will. Nach AZ-Informationen würde Boateng gern wechseln, wenn ein Spitzenklub anfragt. Doch das ist nicht geschehen. Noch nicht.
Es werde für Boateng "nicht einfach", in der Bayern-Abwehr "kontinuierliche Einsatzzeiten zu kriegen", erklärte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vielsagend. Es ist unüberhörbar: Boateng und Sanches befinden sich auf ihrer Abschiedstour beim FC Bayern.
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